Da geht doch was: Neben der Schankstelle eröffnet  ein neuer Club. Mit dem Kowalski könnte sich die Gegend zu einem neuen Ausgeh-Eck entwickeln. 

Stuttgart - Auch im Jahr 2012 bleibt das Stuttgarter Nachtleben lebendig und immer wieder neue Spots poppen auf der sowieso schon dichten Ausgehlandkarte auf – mitunter auch dort, wo man es zunächst nicht vermutet. So eröffnet in den kommenden Wochen - der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest und hängt ein wenig von den Behörden ab - direkt neben der ehemaligen Bahndirektion und unterhalb eines BMX-Ladens das Kowalski.

 

Sasa Mijailovic und sein Partner wurden in einem unscheinbaren und – `Tschuldigung – etwas arg verkorkst geratenen Bürobau fündig und bauen eine ehemalige Rückenschule im tiefergelegten Parterre zu einem Club aus. Das Betreiberduo macht dabei das Meiste selbst – und die Baufortschritte sind schon deutlich zu sehen.
Auf zwei großzügigen Bereichen sind einige Bars bereits fertiggezimmert, das DJ-Pult mit Steinen hochzementiert, die Anlage wurde ebenfalls schon angeliefert und an manchen Stellen deutet sich schon das finale Gestaltungskonzept an. Die Bars sind mit hellen Holzlatten verblendet, an den Wänden hängen Hirschgeweihe, schmale Baumstämme werden als Trennwand genutzt. Wir nehmen das Wort „Wald-Look“ in den Mund und Mijailovic guckt uns etwas schräg das an. Sorry, kam uns gerade nur so und war nicht böse gemeint. Da lächelt er wieder.

Das Kowalski hat von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Am Wochenendvorabend setzt man noch auf entspannten Barbetrieb im Eingangs- und Außenbereich, ein kleiner Innenhof. Der wiederum hat ein wenig was von New Yorker Raucherbereichen, wenn man so die Fassaden hochschaut. Aber nur ein bisschen.
Freitag und Samstag setzt man dann auf elektronische Beats, freitags etwas leicht härter und samstags etwas lieblicher, wie Mjailovic sagt. „Techno“ soll aber prinzipiell keiner laufen, das Publikum möchte man auch nicht ansprechen. Techno ist wiederum ein dehnbarer Begriff. Deswegen erklärt er nochmals deutlich, dass das Kowalski stilistisch kein Lehmann, Toy, Finca oder Romy S. werden soll, sondern, denken wir uns wiederum, vielleicht eher in Richtung KimTimJim geht. Letztendlich ist Sascha selbst DJ und hat garantiert schon die „Sound-Signature“ vom Kowalski im Kopf. Für die Umsetzung seines Konzepts baut man sowohl auf lokale DJs als auch gelegentlich auf Gast-DJs.

Vielleicht braucht es die auch gar nicht: Der Laden sieht in der Bauphase schon recht viel versprechend aus und das ist traditionell die halbe Miete. Weiterhin ist das elektronischen Angebot doch etwas rar in letzter Zeit bis auf das bereits oben genannte Angebot, aber das ist eben auch nicht jedermanns Sache. Und mit der Schankstelle um die Ecke könnte sich hier tatsächlich ein neues, lebendiges Nightlife-Barrio entwickeln.