Für die Verkehrsschule muss der Stuttgarter Gemeinderat nur noch den neuen Bebauungsplan absegnen. Auf dem Diakonissenplatz im Westen entsteht dann ein Park mit Spiel- und Liegewiese.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-West - Noch in diesem Jahr soll es endlich mit den Bauarbeiten losgehen, wohl im Herbst 2020 soll die neue Jugendverkehrsschule am Westbahnhof fertig sein. Das teilte Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle diese Woche in der Sitzung des Bezirksbeirats West mit. Das Gremium hat eine Änderung des Bebauungsplans mehrheitlich befürwortet. Dieser soll am 19. März endgültig im Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossen werden.

 

Die Planung dieses Projekts hat sich über Jahre hingezogen, weil es vor Ort einige Probleme gab, was letztlich dazu führte, den zunächst geplanten Standort der Schule noch einmal zu verlegen und den Gebäudeentwurf zu überarbeiten. Auch musste man die Notausfahrt umverlegen. Dadurch reichten die 2013 bewilligen 1,8 Millionen Euro für einen neue Verkehrsschule längst nicht mehr aus.

Die Eidechsen fühlen sich bisher recht wohl

Laut dem Bebauungsplan kostet der Neubau mit dem Fahrradparcours inzwischen 3,96 Millionen Euro; dazu kommen noch 150 000 Euro für Artenschutzmaßnahmen. Auf dem Gelände am Westbahnhof reiße man auch ehemalige Gebäude des Katastrophenschutzes ab, teilten die drei Vertreterinnen des Stadtplanungsamtes in der Sitzung mit. Dort kommt ebenfalls eine öffentliche Grünanlage hin, ebenso wie eine Ausgleichsfläche für Artenschutz. Dort entsteht eine neue Heimat für Mauereidechsen. Der Bezirksbeirat Jürgen Wolter (SPD) hat sich das Gelände „noch mal gründlich angeschaut“. Ihn beschäftigte, ob die Eidechsen bereits dorthin umgesiedelt wurden und wie diese sich fühlen. Bezirksvorsteher Möhrle lehnte jedoch eine „Umfrage unter den Eidechsen“ eher ab.

Juliane Rausch, beim Stadtplanungsamt für die Grünplanung in Mitte zuständig, hatte aber ebenfalls Bedenken, den Eidechsen könnte es dort zu „verschattet“ sein, teilte sie in der Sitzung mit. „Das ist jetzt eher 1b-Lage“, sagte sie schmunzelnd. Selbstverständlich sei aber die Umsiedlung der kleinen Tierchen in Abstimmung mit den städtischen Naturschutzbehörden erfolgt. Es gebe aber ein „umfangreiches Monitoring“ für die 101 Eidechsen, eine erste Bilanz sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die „Tiere sich vital zeigten“.

Der Diakonissenplatz ist ein Park für die Bürger geplant

Städtebaulich ist der Neubau am Westbahnhof wichtig für den Westen. Die derzeitige Jugendverkehrschule an der Forststraße stammt noch aus den 1950er Jahren und ist deshalb extrem veraltet. Interessant ist für den Westen aber freilich die frei werdende Fläche. Denn schon rund um das Gelände ist in den letzten Jahren in dem Gebiet Rosenberg-, Falkert- und Forststraße ein neues Quartier mit Gesundheitshaus, Mietwohnungen, einigen kleinen Geschäften und dem Pflegezentrum Paulinenpark entstanden.

Auf dem bisherigen Fahrradübungsplatz soll dann ein öffentlicher Park entstehen, der Diakonissenplatz. Dazu gab es bereits ein umfangreiches Bürgerbeteiligungsverfahren, an dessen Ende vier Büros ihre Entwürfe präsentieren durften. Die Stadt hat letztlich das Büro Mann aus Fulda beauftragt, das plant dort eine Grünanlage mit Spiel- und Liegewiese.