Der SWR bekommt einen neuen Chef: In Stuttgart haben die Gremien des Senders Kai Gniffke von ARD-Aktuell zum Intendanten gewählt. Man spürt die Hoffnung, die damit verbunden ist: endlich auch überregional mehr Ansehen zu genießen. Aber ist das wirklich so wichtig?

Kultur: Tim Schleider (schl)

Stuttgart - An jenem Donnerstag, da in Berlin der Segen verlässlicher Kontinuität gefeiert wurde, nämlich der 70. Geburtstag des Grundgesetzes, standen die Zeichen beim Südwestrundfunk in Stuttgart auf Wechsel und Veränderung, in gewisser Weise sogar Tabula rasa. Die Wahl von Kai Gniffke zum neuen SWR-Intendanten hat vor allem einen Grund und eine Botschaft: Der Zwei-Länder-Sender will 21 Jahre nach seiner Gründung endlich abschließen mit der Phase des Zusammenwachsens und Wichtig-Werdens. Die Südwestdeutschen wollen in der Medienlandschaft nicht ständig weit abgeschlagen hinter WDR, NDR und MDR, hinter Bayern und Berlin wahrgenommen werden, sondern als eine führende Stimme vernehmbar sein. Als langjähriger Chef von ARD-aktuell hat Gniffke das Standing, um auch als SWR-Intendant Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.