Der neue Feuerwehrkommandant Benjamin Martin hat zwei Stellvertreter. Die Mönsheimer Wehr sieht er gut aufgestellt, die wachsende Zahl von Frauen bezeichnet er als eine Bereicherung.

Vor 25 Jahren trat Benjamin Martin in die Jugendfeuerwehr seines Heimatortes Mönsheim ein. Damals war er zehn Jahre alt. Vor einigen Wochen ist er zum neuen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr gewählt worden. Er trat die Nachfolge von Oliver Pfrommer an, der 13 Jahre Kommandant und davor lange Zeit Stellvertreter war. Die Position des Kommandanten sei eine herausfordernde Aufgabe und mit viel Zeitaufwand verbunden, die mit dem Ehrenamt heutzutage fast nicht mehr vereinbar ist, meint Benjamin Martin, der zuvor Zugführer war. Denn grundsätzlich habe der Kommandant die Verantwortung für die Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft. Jedes einzelne Mitglied müsse gut ausgebildet sein und etwa rund 40 Stunden an Pflichtfortbildungen im Jahr absolvieren. Er habe den Vorteil, dass er vieles schon durch seine Ausbildung und Tätigkeit im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst bei einer Werkfeuerwehr mitbekomme.

 

Zwei Stellvertreter unterstützen

An der Spitze der Mönsheimer Wehr stehen jetzt anstatt bisher zwei nun drei Personen. Nach einer Satzungsänderung gibt es mit Marc Klumpp und Markus Duppel zwei stellvertretende Kommandanten. Duppel hatte dieses Amt bereits unter Oliver Pfrommer inne. Diese neue Konstellation sei Voraussetzung für ihn gewesen, Kommandant zu werden, sagt Martin. Denn so habe er mit einem langjährigen, erfahrenen Feuerwehrmann eine konstante Größe an seiner Seite und mit einem jüngeren Kameraden die Chance, eventuell einen künftigen Nachfolger aufzubauen. Auch in die Einsatzabteilung hinein sind Verantwortung und Aufgaben breit delegiert. „Wir haben drei Fachbereiche mit mehreren Sachgebieten definiert, in denen verschiedene Feuerwehrangehörige Teilverantwortung übernehmen, zum einen, weil sie dazu befähigt sind, und zum anderen, um die zeitliche Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen“, erklärt der Kommandant. Die Gruppen- und Zugführer wüssten nicht nur bei Einsätzen genau, was zu tun ist, sie kümmern sich auch um die Ausbildung.

Hohe Tagesverfügbarkeit im Ort

39 Feuerwehrleute, darunter sechs Frauen, bilden die Einsatzabteilung der Mönsheimer Wehr, elf Mitglieder gehören zur Altersabteilung. „Damit sind wir gut aufgestellt“, sagt Benjamin Martin. In Mönsheim sei die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehrleute derzeit sehr gut. Man sei in der glücklichen Lage, dass viele Mitarbeiter der Gemeinde ebenfalls bei der Feuerwehr aktiv sind. Auch arbeiten manche Feuerwehrangehörige im Homeoffice und können tagsüber ausrücken.

„Wir sind eine Gemeinschaft, die sich aufeinander verlassen können muss, man muss sich im Einsatzfall gegenseitig blind vertrauen können“, so der neue Kommandant, für den der Dienst in der Feuerwehr auch Berufung ist. „Wir ergänzen uns hier in unseren verschiedenen Fähigkeiten.“ Diese lägen nicht nur im technischen und körperlichen Bereich, sondern haben auch viel mit Führen und Leiten im Einsatz zu tun. Die wachsende Zahl von Frauen bezeichnet er als eine Bereicherung für die Wehr. „Männer und Frauen machen den gleichen Dienst und bringen die gleichen Leistungen.“

Neuer Gerätewagen wird benötigt

Nicht nur Menschen braucht es bei der Feuerwehr, sondern auch Maschinen. Vier Fahrzeuge stehen in der Halle des Feuerwehrhauses: das Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10, das Löschfahrzeug LF 16/12, ein Mannschaftstransportwagen (MTW) und ein Gerätewagen für den Transport von Rollcontainern (GW-T). Für diesen muss jetzt aus Alters- und Platzgründen Ersatz beschafft werden. Er habe den Gemeinderat gebeten, die Neuanschaffung eines Gerätewagens GW-L2, der knapp eine halbe Million Euro kostet, in den Haushalt aufzunehmen, so Martin. Weiter ist geplant, dass die Mönsheimer Feuerwehr vom Enzkreis einen Einsatzleitwagen ELW 1,5 bekommt, der kreisweit unterwegs ist. Eine Führungsunterstützungseinheit gibt es bereits vor Ort.

Seit geraumer Zeit wird das Feuerwehrhaus um- und ausgebaut. Vieles ist schon fertig, etwa die Fahrzeughalle, getrennte Umkleiden für Männer und Frauen sowie Möglichkeiten für die Schwarz-Weiß-Trennung der Einsatzkleidung. Die Arbeiten im Obergeschoss stehen noch an. Dort soll die Jugendfeuerwehr mit derzeit 14 Mitgliedern, darunter acht Mädchen, wieder Räume erhalten. Der Nachwuchs sei für den Erhalt der Leistungsfähigkeit der Wehr unerlässlich, betont Benjamin Martin. Mit der Zahl der Jugendlichen, die in die Einsatzabteilung übertreten, sei er „grundsätzlich zufrieden.“