Am 1. März hat Tobias Kaufmann die Nachfolge von Oliver Schraft als Kommunikationschef beim VfB Stuttgart angetreten. Auf den früheren Kölner kommt einiges an Arbeit zu.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Nach 21 Jahren ist die Ära des Oliver Schraft beim VfB Stuttgart zu Ende gegangen. Der langjährige Kommunikationschef war über die Datenaffäre gestolpert. Seit Montag hat ein neuer Medienexperte beim Fußball-Bundesligisten das Sagen: Tobias Kaufmann hat sein Amt als neuer Direktor für Kommunikation, Fans und Marke angetreten. Zuvor war der 44-Jährige sieben Jahre lang in ähnlicher Funktion beim 1. FC Köln tätig.

 

Am ersten Tag gab der gebürtige Leverkusener Einblicke in seine künftige Arbeit. Und sagte, was neue Führungskräfte in aller Regel als Erstes sagen: Dass sie sich erst ein Bild der vorhandenen Personen und Strukturen machen wollen. Beim VfB ist in den vergangenen Wochen bekanntlich einiges ins Rutschen geraten, Kaufmann soll als einer von zehn Direktoren wieder Halt in die Führungsstruktur bringen.

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Eine seiner vordringlichsten Aufgaben in der externen Kommunikation: Das zum Teil gestörte Verhältnis zwischen Verein und Fans ins Lot zu bringen und mithelfen, das angekratzte Image des VfB wieder aufzupolieren. Beim Effzeh lautete der Slogan unter seiner Ägide „Spürbar anders“. Das wird Kaufmann seinem neuen Arbeitgeber natürlich nicht überstülpen. Anders soll freilich trotzdem vieles werden.

Dazu zählt auch die Bestandsaufnahme der VfB-eigenen Medienarbeit. Sie soll daraufhin überprüft werden, ob sie in der aktuellen Form noch in allen Bereichen zeitgemäß ist. Beim 1. FC Köln war Kaufmann für innovative Formate wie die Saisondokumentation 24/7 FC mitverantwortlich. An der aktuellen Form der Zusammenarbeit mit Journalisten soll sich nichts Grundlegendes ändern.

Kaufmann distanziert sich von früherer Autorentätigkeit

Der frühere Fernseh- und Zeitungsjournalist, Vater dreier Töchter, war im vergangenen August beim 1. FC Köln unter unklaren Umständen entlassen worden. Es folgte eine juristische Auseinandersetzung vor dem Arbeitsgericht, die mit einer Einigung endete. Einige Fans des VfB kommentierten die neue Personalie kritisch. Sie erinnerten an die Mitarbeit Kaufmanns beim rechtslastigen Blog „Achse des Guten“. Der 44-Jährige legt Wert darauf, sich bereits 2013 als Autor verabschiedet zu haben – „als das Projekt sich in eine Richtung entwickelt hat, die nicht meine war“.