Celestine Koch eröffnet am 9. Februar in Echterdingen einen Laden für Imkereibedarf. Potenzielle Kunden gibt es immer mehr, denn die Honigbienenhaltung boomt.

Echterdingen - Wie ein fleißiges Bienchen schwirrt Celestine Koch durch ihren Laden. Es gibt noch viel zu tun. Die Schaufenster müssen dekoriert werden, Regale stehen noch leer. Einige Dinge sind bislang nicht geliefert worden. Die Fachliteratur etwa fehlt noch komplett. „Ich habe 50 verschiedene Bücher bestellt“, sagt sie. In den ehemaligen Räumen einer Fahrschule an der Plieninger Straße in Echterdingen wird Celestine Koch dieser Tage ihren Laden Imbeko eröffnen. Der Eingang zum Geschäft befindet sich an der Dierbachstraße. Erhältlich sein wird hier die komplette Ausstattung, die man für die Bienenhaltung benötigt, von der Schutzkleidung über Smoker bis hin zu Futtermittel. „Ich habe mich auf den Stadtimker spezialisiert“, sagt die 42-jährige Gründerin.

 

Ausrüstung für Experten und Einsteiger

Mit ihrem Sortiment will Celestine Koch Experten und Einsteiger ansprechen, aber auch „Endkunden, die nichts mit der Biene zu tun haben“. Neben klassischem Imkereibedarf gibt es daher jede Menge Kosmetik, Bonbons, Spirituosen und vieles mehr mit Bienenwachs oder Honig. Außerdem werden Insektenhotels und Dekoartikel angeboten. Honig aus eigener Produktion darf auch nicht fehlen. „Wir sind ein Fanshop für die Biene“, sagt Celestine Koch.

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Dieser Tage steht die Eröffnung an. „Am 9. Februar wird das Flugloch geöffnet“, sagt sie, danach wird immer von Mittwoch bis Samstag offen sein. Potenzielle Kunden gibt es reichlich – und es werden immer mehr. Die Honigbienenhaltung boomt. „Nach einem jahrzehntelang andauernden Tief steigt die Zahl der Imkereien in Deutschland seit 2007 stetig an. Bienenhaltung ist zum Trend geworden“, heißt es in einer aktuellen Meldung des Deutschen Imkerbunds.

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Von bundesweit rund 170 000 imkernden Menschen ist die Rede. In 18 von 19 Landesverbänden sei die Zahl der Mitglieder zuletzt gestiegen. Der Zuwachs wird mit 2,34 Prozent angegeben. Knapp 22 Prozent der Mitstreiter seien weiblich. Wie kommt es zu dem Hype? „Weniger wegen des leckeren Honigs, sondern eher durch die Faszination am Insekt und dem Naturschutzbeitrag“, teilt der Verband mit.

Seit sieben Jahren hat sie eigene Bienen im Garten

Celestine Koch hält seit sieben Jahren Bienen im eigenen Garten. Sieben Völker sind es heute. Das Hobby habe sie sich von ihrer Schwester, einer Kräuterpädagogin und erfahrenen Imkerin, abgeschaut. „Die Faszination ist gewachsen. Wenn es einen infiziert, lässt es einen nicht mehr los“, sagt sie als Mitglied im örtlichen Bezirksimkerverein Filder. Der Vorsitzende, Stephan Freier, berichtet von aktuell etwa 430 Mitgliedern, Tendenz steigend. „Wir bilden jedes Jahr 60 neue Imker aus“, sagt er, und die Klientel werde jünger. Die Leute kämen vor allem aus Naturverbundenheit zum Hobby und um etwas gegen das voranschreitende Artensterben zu tun. „Das Umweltbewusstsein als solches steigt“, sagt Stephan Freier. Wobei hinzuzufügen ist, dass Biene nicht gleich Biene ist: Laut Hohenheimer Experten sind Wildbienen weniger robust als vom Menschen gehaltene Honigbienen.

Von ihrem Shopkonzept ist die gelernte Bürokauffrau, die das Ganze mit ihrem Mann Thomas Koch aufgebaut hat, überzeugt: „Ich habe im Internet recherchiert und keinen vergleichbaren Laden gefunden.“ Zwar gebe es in der Region einige Anlaufstellen, die seien in ihren Augen aber eher auf den handwerklichen Aspekt der Imkerei fixiert. „Ich dachte, es muss nicht so maskulin sein“, sagt Celestine Koch. Bei Imbeko will sie auch Neulinge begeistern, etwa mit Geschenkkörben. Für die Zukunft kann sie sich auch Workshops für Kinder vorstellen. Sie sagt: „Was ich sehr gern mache, ist, mich über Bienen zu unterhalten.“