Fluffiger Rand, hochwertige Zutaten und ausgefeilte Beläge: Das neueröffnete Ragazzi im Stuttgarter Westen begrüßt seine Gäste mit "Benvenuti al Sud" und traditionellen neapolitanischen Pizzen. Wir sind der Begrüßung gefolgt und buchen uns demnächst einen Nachtzug nach Süditalien.

Stuttgart - Was eine richtige neapolitanische Pizza ausmacht? Es ist nicht nur der unglaublich fluffige Rand und die Verwendung hochwertiger Zutaten wie San Marzano-Tomaten oder Fior di Latte, die Pizzen dieser Art zu etwas Besonderem machen.

 

"Unsere Teige ruhen 48 Stunden in einem speziellen Reifeschrank", erzählt Michelangelo Giuliano, der die neu eröffneten Pizzeria Ragazzi im Stuttgarter Westen betreibt. Das soll die Pizzen äußerst bekömmlich machen.

60 Sekunden bei 450 Grad

Der neue Pizza-Spot in der Breitscheidstraße zaubert seit Kurzem Pizzen aus einem eigens aus Neapel importierten Kupferofen auf die Teller. "Nach nur einer Minute sind die Pizzen fertig", erzählt Michelangelo, denn der schicke Ofen erreicht eine Temperatur von über 480 Grad. Michelangelo, der aus der Gegend um Neapel stammt, kommt quasi aus der Gastro. Seine Eltern eröffneten 1993 eine Eisdiele, in der er und sein Bruder auch immer mithalfen.

"Irgendwann wollten wir etwas eigenes  machen, weg von der Dorfeisdiele -  etwas Größeres", so Michelangelo. Gesagt getan: Fast vier Jahre suchten er und sein Bruder nach einem geeigneten Standort für ihre Pizzeria, bis sie im Westen fündig wurden. "Es gibt in Stuttgart einige gute Pizzerien, eine neapolitanische hat aber noch gefehlt", sagt er lachend. Der Ofen, der nicht nur hübsch anzusehen ist, hat noch eine Besonderheit: Er läuft mit Strom. "Mitten im Stuttgarter Stadtgebiet wäre ein Holzkohleofen schwierig - aber die Italiener sind eben erfindungsreich."

Pizza mit Flecken

Und dieser Erfindungsreichtum kann sich sehen lassen: Die Pizzen kommen mit dem typischen Fleckenmuster daher, das Experten auch Leoparding nennen. Diese fast verkohlten Stellen am Rand entstehen durch die hohe Hitze und machen die Pizza quasi neapolitanisch. Der Teig ist am Rand wolkig und feinporig, die Mitte der Pizza kommt weich und überraschend elastisch auf die weiß-schwarz-gemusterten Teller.

Ob Salsiccia, Mascarponecreme, Fior di Latte, San-Daniele-Schinken, Stracciatella di Bufala, Sardellen von der Amalfiküste oder Pistazienkerne, Mortadella aus Bologna und auch Nduja diSpilinga (streichfähige Salami aus Kalabrien) - neben der klassischen Margherita wird hier mit allerlei Belägen aufgetrumpft. "Wir importieren unsere Zutaten direkt aus Süditalien von regionalen Händlern und Bauern", so Michelangelo.

Dolce Vita im Westen

Auch das Interieur kann sich sehen lassen: Helles Holz, ein direkter Blick auf die flotten Pizzabäcker, bunte Keramikteller, die mit den blauen Streifen an der Wand etwas Amalfi-Sehnsucht verbreiten und natürlich eine Kaffeemaschine, die Crema auf den Espresso zaubert, tun dem Auge gut und lassen Dolce-Vita-Gefühle aufkommen. Delizioso!

Ragazzi, Breitscheidstr. 22, Stuttgart-West, Mo-Do 17.30-22.30, Fr+Sa 17.30-23 Uhr, www.ragazzi-pizzeria.com