Bei der Amtseinsetzung des neuen Waldenbucher Rektors Christian Metzger regierte der Humor. Als fünfter Schulleiter der Oskar-Schwenk-Schule koordiniert er künftig die Arbeit von 681 Schülern, 63 Pädagogen und 47 weiteren Mitarbeitern.
Waldenbuch - Seinen ersten Belastungstest als neuer Rektor der Waldenbucher Oskar-Schwenk-Schule hat Christian Metzger bestanden. Bei der offiziellen Amtseinführung am Donnerstagabend gab es für den Nachfolger von Kornelia Grafen nicht nur aufmunternde Worte. Er musste auch selbst aktiv werden und sich von der Theatergruppe der Ganztagesbetreuung mit Purpurmantel, Goldkette, Zepter und Krone ausstatten lassen. „Du bist nun Christian der Erste“, verkündeten die Schüler und traten mit einer tiefen Verbeugung von der Bühne ab.
Zuvor hatten zahlreiche Redner bereits verbal ihre Anerkennung für die bisherigen Leistungen von Christian Metzger zum Ausdruck gebracht. Die Leiterin des Staatlichen Schulamtes Böblingen, Angela Huber, hatte in den Tiefen des Internets geforscht und dabei den Lebenslauf des 42-Jährigen rekonstruiert. Das Ergebnis versah sie mit dem Prädikat „außerordentlich bemerkenswert“ und berichtete den Gästen im Forum der Schule von den Erfolgen und Niederlagen des ehemaligen Volleyball-Bundesligaspielers und langjährigen Trainers sowie seiner späteren „Blitzkarriere“ im Schuldienst.
„Christian Metzger ist ein Gewinn für unsere Schule“
Waldenbuchs Bürgermeister Michael Lutz nahm den von Angela Huber gepflegten humoristischen Redestil auf und hob mahnend den Zeigefinger: „Ich bin erstaunt, mit welchen Mitteln Sie arbeiten.“ Letztlich aber gab es an der Recherche der Schulamtsdirektorin nichts auszusetzen und auch der Rathauschef kam zu dem Schluss: „Christian Metzger ist ein Gewinn für unsere Schule.“
Umrahmt von musikalischen Darbietungen der Schüler und Lehrer ging es locker und mit Wortwitz weiter. Schuldekanin Ursula Ripp-Hilt hangelte sich am Kürzel der OSS entlang und überreichte Orangen, Sekt und Schokolade. Die Lehrer hatten ihre guten Wünsche an ein Volleyballnetz gepinnt und brachten mit einer Betrachtung der Beziehung zwischen Rektor und Kollegium nachdenkliche Töne mit ein. Auch die neue stellvertretende Schulleiterin Nicole Sattler sowie die Schülersprecher, die Vorsitzenden des Elternbeirats und des Fördervereins der Schule traten ans Mikrofon und wünschten dem neuen Rektor eine glückliche Hand bei seiner Aufgabe.
Neue Förder- und Lernmodelle sind gefragt
Die wird der Nachfolger von Kornelia Grafen brauchen. Als fünfter Schulleiter der Oskar-Schwenk-Schule koordiniert der Vater zweier Kinder künftig die Arbeit von 681 Schülern, 63 Pädagogen und 47 weiteren Mitarbeitern. Auf die größte Verbundschule im Kreis kommen in den nächsten Jahren weitere Herausforderungen zu. So sind nach dem Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung neue Förder- und Lernmodelle gefragt. Und: Die FWV-Gemeinderatsfraktion hat in ihren Haushaltsanträgen die Diskussion über die Entwicklung zur Gemeinschaftsschule angestoßen.
Christian Metzer ist es gewohnt, seine Mannschaft durch schwieriges Terrain zu navigieren und behält das Ziel im Blick. „Unsere Aufgabe als Schule ist es, die jungen Menschen auf das Leben vorzubereiten. Wir müssen Türen öffnen und dabei vorausschauend, weitsichtig und visionär handeln“, sagte er. Eine hoch motivierte Lehrerschaft, eine gute Gesprächskultur und die vertrauensvolle Beziehung zwischen Schülern und Lehrern seien der Schlüssel zum Erfolg. Und damit auf dem Weg dorthin auch der Spaß nicht zu kurz kommt, lässt sich der Teamplayer schon mal zum König krönen. „Aber nur für einen Abend “, versicherte er und wirkte sichtbar erleichtert, als er Krone, Zepter und Mantel wieder ablegen durfte.