Eishockey ist für gewöhnlich ein harter Sport für noch härtere Männer, doch bald könnte die Eiskönigin aus den Walt-Disney-Studios in der nordamerikanischen Eliteliga NHL eine neue Heimat finden.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Dass man mit Sport gutes Geld machen kann, ist bekannt. Das haben unzählige Spielerinnen und Spieler in allen möglichen Disziplinen längst bewiesen. Große Unternehmen setzen diese marktwirtschaftliche Möglichkeit ebenfalls vorbildlich um. Etliche Profis sind längst Millionäre, Medienhäuser sichern sich Rechte an Sportveranstaltungen für Milliarden und verbuchen dennoch einen fetten Gewinn.

 

Nun hat sich die nordamerikanische NHL mit der Walt Disney Company und ESPN auf einen neuen Fernsehvertrag geeinigt. Dieser soll der Eishockey-Liga pro Jahr rund 336,1 Millionen Euro einbringen. Der Kontrakt beginnt mit der Saison 2021/22 und soll zunächst bis zum Saisonende im Sommer 2028 laufen – die eingespielte Gesamtsumme für die Hartgummischeibengesellschaft NHL würde bis dahin etwa 2,34 Milliarden Euro betragen. Das wäre gut doppelt so viel wie der aktuelle Vertrag mit dem Sender NBC einbringt. „Die Partnerschaft zwischen der besten Eishockey-Liga der Welt und den Plattformen des Walt-Disney-Konzerns ist ein großer Gewinn für unsere Fans und unser Spiel“, betont Gary Bettman, der Generalsekretär der NHL.

Wirklich, Mister Bettman? Irgendwie ist es schwierig, einen gewissen Argwohn zu vermeiden, wenn man als hart gesottener Eishockey-Fan hintergründiger über den Deal nachdenkt. Womöglich wird, wenn die Walt Disney Company die TV-Rechte für die NHL besitzt, am Saisonende zwar der beste Spieler gekürt, aber der darf sich dann nicht mehr MVP (Most Valuable Player) nennen – ihm wird vielmehr ein neuer Titel verliehen: „Eiskönigin“.