Eleonore Veling hat zusammen mit ihrem Mann in Stuttgart-Degerloch neu eröffnet. Das Geschäftsmodell der beiden legt sich nicht auf eine Sparte fest.

Die Einkaufsmeile im Degerlocher Zentrum ist um einen Neuzugang reicher. Dieser Tage hat „Rotkäppchen und Café“ eröffnet, eine Mischung aus Café, Mode- und Einrichtungsgeschäft und Kunstgalerie. Erst in einem der bunten Samtsessel Platz nehmen, um einen Cappuccino zu trinken und etwas zu frühstücken, dann zwischen skandinavischen Küchenutensilien und extrovertierter Kleidung aus europäischer Produktion stöbern und nebenbei noch die Werke an den Wänden betrachten, dieser Mix ist durchaus erwünscht.

 

Und woher der ungewöhnliche Name für den Laden kommt, das ist auch unschwer zu erkennen. „Ich bin das Rotkäppchen“, sagt die Inhaberin Eleonore Veling und schüttelt ihren feuerroten Schopf, ihr Markenzeichen. Die 55-Jährige betreibt ihr Geschäft gemeinsam mit ihrem Mann. Der hat extra eine Barista-Ausbildung gemacht und steht vornehmlich hinter der Café-Theke. „Uns gibt es schon 13 Jahre“, sagt Eleonore Veling über ihr branchenübergreifendes Business.

Das findet sie an Degerloch so faszinierend

Zwölf Jahre lang habe sie unter demselben Namen einen Laden in Schönaich geführt, dann ein Jahr lang in Holzgerlingen. „Ich wollte immer nach Degerloch, aber es war nichts frei“, sagt sie und blickt durch die Schaufenster hinaus zur Löwenstraße, wo immer wieder Passanten vorbeigehen. Vor einigen Jahren sei sie schon einmal drauf und dran gewesen, hier ein Geschäft zu mieten, habe aber dann doch den Kürzeren gezogen. Nun also hat es endlich geklappt. Was sie am Stuttgarter Filderbezirk so fasziniert? Man könne alles zu Fuß erledigen, und „es gibt wirklich alles“.

Nach nur wenigen Tagen ist Eleonore Veling schon sehr zufrieden mit ihrem neuen Standort. Geschäftsmänner, die kurz einen Espresso schlürfen, kommen demnach ebenso wie Freundinnen, die sich bei einem Glas Sekt niederlassen. „Jung und Alt treffen sich, das finde ich toll“, sagt sie. Auch die Kollegen aus den umliegenden Geschäften hätten sie mit Willkommensgeschenken und freundlichen Worten in Degerloch begrüßt. „Das ist sensationell“, sagt sie.

Kundschaft suche immer mehr das Erlebnis

Ihr „Rotkäppchen und Café“ sieht Eleonore Veling als Gesamtkunstwerk. Vor 13 Jahren habe sie mit reinem Einzelhandel begonnen, dann aber irgendwann gemerkt: Es fehlt etwas. Und überhaupt: In den aktuell schwierigen Zeiten sei es wichtig, Highlights zu setzen und auf sich aufmerksam zu machen. „Ich glaube schon, dass der Einzelhandel das braucht“, sagt sie.

Die Kundschaft suche immer mehr das Erlebnis beim Einkaufen, und „ich denke, wir sind schon auf dem richtigen Weg“. Weiteres ist durchaus geplant. Eleonore Veling kann sich in ihrem Geschäft noch vieles vorstellen, etwa sich in puncto Gastro noch etwas breiter aufzustellen oder auch mal eine Vernissage auszurichten. Sie betont: „Wir versuchen, alle herzuziehen.“