Ende letzten Jahres verkündete die Traditionsmetzgerei Kübler die Schließung ihrer Filiale im Stuttgarter Westen. Nun kommt sie in abgewandelter Form zurück. Was hinter „Kübler Go“ steckt.

Digital Desk: Hanna Helder (hahe)

Ab dem 14. Juli gibt es im Stuttgarter wieder einen Kübler – aber in neuer Form. Mit Kübler Go kommt ein Einkaufsladen mit besonders viel Technik, der rund um die Uhr geöffnet hat. Wir haben mit Geschäftsführer Philipp Kübler (27) und seiner Frau Leonie Kübler (27) über das neue Konzept gesprochen.

 

So sieht das neue Konzept aus

„Kübler Go steht für ein neues, innovatives Lebensmittel-Einkaufserlebnis“, fasst Philipp Kübler zusammen. Damit ist konkret gemeint: 24/7 Öffnungszeit, ein breites Sortiment an eigenen Kübler-Produkten plus zugekaufte Feinkost-Produkte sowie Bio-Obst und -Gemüse. „Außerdem legen wir großen Wert auf Snacks und Getränke“, erklärt der Geschäftsführer. „Wir bekommen zum Beispiel täglich frische Sandwiches geliefert“. Mit Bowls und anderen schnellen Fertiggerichten, die auch vor Ort aufgewärmt werden können, wollen die Küblers den „Nerv der Zeit“ treffen.

„Wir sind der erste vollautonome Pick&Go-Supermarkt in Europa“, ergänzt Leonie Kübler. „Wir arbeiten mit Künstlicher Intelligenz. Der Kunde kann also einfach in den Laden gehen, sich nehmen, was er möchte, und wieder gehen. Kameras und Sensorik erkennen den Kunden und was er aus dem Regal nimmt. Dazu braucht man nur die App.“ Am Anfang müsse jedoch erst noch gescannt werden, damit die künstliche Intelligenz angelernt werden kann. Ab Oktober soll es dann losgehen.

Die Frage nach der Zielgruppe

Holt das wirklich alle Kundinnen und Kunden ab? Auch Philipp und Leonie Kübler haben sich darüber wohl Gedanken gemacht, vor allem mit Blick auf langjährige Stammkunden. Die Antwort darauf: „Zum einen haben wir hier in Waiblingen weiterhin unseren ganz normalen, stationären Direktverkauf. Zum andern haben wir uns aber auch Gedanken gemacht, wie wir jüngere Zielgruppen erreichen, bei denen das Smartphone eine wichtige Rolle spielt.“ Wer die App nicht hat oder nicht will, könne zudem ganz normal mit Karte bezahlen.

Außerdem soll es auch einen Lieferservice geben. Der Wocheneinkauf könne also auch „von heute auf morgen“ mit einem der 16 eigenen Kübler-Lieferwägen zu den Kunden nach Hause gebracht werden.

Wie es zu der Idee kam

„Die Idee ist bereits während der Gespräche mit der Bäckerei Siegel entstanden“, erzählt Geschäftsführer Philipp Kübler. Die Bäckerei hat den Platz der alten Metzgerei eingenommen. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen und so kam es, dass wir nun sozusagen gemeinsame Sache machen.“ Wo früher das Restaurant „Topfgucker“ seinen Platz hatte, kommt nun Kübler Go hin – direkt neben die Bäckerei also. Während diese den gastronomischen Teil abdecke, gehe es bei Kübler Go mehr um den Lebensmittel-Einzelhandel und vor allem um das 24/7-Angebot.

„Wir möchten Stuttgart mit einem innovativen Konzept stärken. Wir sind stolz darauf, das in unserer Heimatstadt zu machen. Und vor allem weiterhin am Feuersee beständig zu sein“, so Leonie Kübler.