Im Schlaf ans Reiseziel? Das versprechen die Anbieter von Nachtzügen, die sich in Europa wieder wachsender Nachfrage erfreuen. Auch Stuttgart ist seit kurzem wieder ans Nachtzugnetz angebunden. Was erwartet Reisende in den Zügen?

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart ist wieder ans europäische Nachtzugnetz angebunden. Nachdem die nächtlichen Bahnverbindungen lange Zeit einen Bogen um die Landeshauptstadt gemacht haben, gibt es seit dem jüngsten Fahrplanwechsel am 11. Dezember wieder ein Angebot. Täglich startet um 20.29 Uhr ein Zug am Stuttgarter Hauptbahnhof mit den Zielen Venedig, Budapest und Zagreb, sowie vor Weihnachten und in den Sommermonaten auch nach Rijeka an der Adria-Küste.

 

Bunt gemischter Zug

So bunt gemischt wie die Reiseziele, so bunt ist auch der Zug selbst, der aus Wagen der Bahnen aus Österreich (ÖBB), Kroatien (HŽPP) und Ungarn (MAV) besteht. Es gibt von allen beteiligten Bahnunternehmen jeweils einen Wagen mit Sitzplätzen, einen Liegewagen mit Abteilen für bis zu sechs Reisende sowie einen Schlafwagen, dessen Abteile zum Teil über eine eigene Dusche und Toilette verfügen.

Die ÖBB, die auch nach dem Ausstieg der DB aus dem Nachtzug-Geschäft im Jahr 2016 weiterhin nächtliche Bahnverbindungen betrieben, wollen das Segment ausbauen. Bei Siemens laufen bald neue Waggons für den Nightjet, so der ÖBB-Markenname für die Nachtzüge, vom Band. Die bieten unter anderem sogenannte Mini-Cabins, Betten-Kabinen, die einen höheren Grad an Privatsphäre bieten sollen. Die neuen Züge haben die ÖBB und Siemens im September vorgestellt. Auf der Linie von und nach Stuttgart könnten die ersten der neuen Garnituren von September 2023 an eingesetzt werden, erklärt eine Bahnsprecherin.

Was Reisende, die heute schon die Verbindungen ab Stuttgart nutzen, erwartet, zeigt unsere Bildergalerie von einem Gang durch den Zug.