Den Spatenstich für den ersten Bauabschnitt des Phytotechnikums an der Uni Hohenheim hat auch Finanzministerin Edith Sitzmann mitgefeiert. Der acht Millionen Euro teure, deutschlandweit einzigartige Hightechbau soll Spitzenforschung ermöglichen.

Stuttgart - Bis Ende 2018 soll am südwestlichen Rand des Hohenheimer Unicampus, parallel zur Stadtbahnlinie U 3, der erste Bauabschnitt für Deutschlands modernstes Forschungsgewächshaus fertiggestellt werden. Am Donnerstag ist der erste Spatenstich für die Anlage gefeiert worden.

 

Der erste Bauabschnitt misst 40 auf 70 Meter und wird nicht nur von Stadtbahnfahrern kurz vor der Endhaltestelle Garbe wahrgenommen werden. Der Hightech-Neubau soll den Hohenheimer Pflanzenwissenschaftlern Forschung auf höchstem Niveau ermöglichen: zu Zukunftsthemen wie Klimawandel, Bioökonomie und Ernährungssicherung. Zugleich verschafft der Hightech-Neubau der Uni Hohenheim auch mehr Platz. Denn damit können nach und nach die veralteten und großteils baufälligen Gewächshäuser, die über den ganzen Campus verteilt sind, abgerissen und deren Fläche anderweitig genutzt werden. Entsprechend groß war die Begeisterung der Festredner beim Spatenstich. Als „wichtigen Meilenstein“ bezeichnete Annette Ipach-Öhmann, Chefin des Landesbetriebs Vermögen und Bau, das Vorhaben. Auch Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne), die persönlich vorbeikam, sah das Vorhaben bei der im Agrarbereich als Spitze bewerteten Uni als wichtige Voraussetzung, um bei Themen wie Dürre, Starkregen und der weltweiten Sicherung des Lebensmittelanbaus vorne dran zu bleiben.

Der erste Bauabschnitt kostet knapp 8 Millionen, der Endausbau 50 Millionen

Von den auf 7,9 Millionen Euro veranschlagten Kosten für den ersten Bauabschnitt trage ihr Ministerium 3,8 Millionen, die Carl-Zeiss-Stiftung vier Millionen und die Uni 300 000 Euro, so Sitzmann. Das reicht für 1400 Quadratmeter. Im Endausbau könne die Gewächshausfläche in Hohenheim von 13 000 auf 6000 Quadratmeter verringert werden. Durch Regenwassergewinnung und energieeffiziente Bauweise könnten Heizkosten und CO2-Emissionen gesenkt und 37 000 Euro im Jahr gespart werden. Allerdings ist unklar, wann der von Unirektor Stephan Dabbert auf 50 Millionen Euro taxierte Endausbau finanziert und umgesetzt werden kann.

Dabbert betonte, wie wichtig eine zeitgemäße Forschungsinfrastruktur an einer Uni wie Hohenheim sei, wo ein Viertel der Professoren mit Pflanzen arbeite. Aber auch im Blick auf den Exzellenzantrag zur Klimaforschung sei der Neubau „von großer Bedeutung“. Der erste Bauabschnitt löse das Gewächshausproblem allerdings „nicht komplett“.

Das unterstrich auch Ralf T. Vögele, Dekan der Agrarwissenschaften. Der erste Bau enthalte zwar modernste Regeltechnik für Klima, Bewässerung, Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Doch ihm müssten weitere Bauabschnitte folgen.