Ein neues Künstler-Kollektiv geht in Stuttgart an den Start und will zum kreativen Kunstgeflecht werden: Stuttg.Arts bündelt seit Februar alles was mit Rap zu tun hat und tritt diesen Samstag auf dem Brunnenfest auf. 

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - In der Mutterstadt des Raps tut sich was, ein neues Künstler-Kollektiv mischt seit Februar das Städtle auf - Stuttg.Arts ist nicht nur wortgewaltig drauf, sondern will zusammenführen, was zusammen gehört. Denn es geht um HipHop und alles was dazu gehört, als Netzwerk, als Crew geht man gemeinsam an den Start. Vom Rapper bis zum Beatmacher sollen immer mehr Leute, die die Liebe zum Rap verbindet, gebündelt werden. Ja, ganz nach dem Kolchose-Prinzip hoffe und wolle man zusammen mehr erreichen können, sagt Magnus Müller, Drahtzieher des Kollektivs. Der 25-Jährige, der sich früher selbst an Beats versucht hat, managet das Netzwerk und nennt es ein Herzensprojekt.

 

Das Kolchose-Prinzip

Mit Stuttg.Arts erfüllt sich Magnus einen langgehegten Traum, denn schon früh gab es die Idee, selbstständig etwas auf die Beine zu stellen. "Im Großen und Ganzen hat es mit Kunst zu tun. Wir wollen Künstler zusammenführen und fördern, sind aber jetzt erstmal beim Rap kleben geblieben. Das liegt zum einen daran, dass ich schon immer in diesem Rap-Ding verwurzelt bin, dann bin ich auch noch am 7.11. geboren und als waschechter Stuttgarter muss man einfach auch Hip-Hop hören." Man habe dann einfach mal gemacht und zack sei die Posse ready gewesen. "Wir haben einige Beatmaker am Start, junge Rap-Talente und alte HipHop-Hasen - alles Leute aus Stuttgart und Umgebung."

Mit dabei ist unter anderem Hagen Wagner, auch bekannt als Rapper H-Perfect. Der 28-Jährige wurde von Magnus angeschrieben und war erstmal perplex. „Im HipHop-/Rap-Genre guckt eigentlich jeder immer nur nach sich.“ Der On-Off-Rapper hatte sich mal mehr, mal weniger dem Sprechgesang gewidmet und zuletzt vier Jahre lang pausiert. "Aber eben auch, weil man viel versucht und selbst vor sich hingestruggelt hat, ständig war man auf der Suche nach einem Studio, nach Beat-Produzenten, keiner hatte Bock und ich merkte: So komme ich nicht weit." Deshalb macht das Prinzip von Stuttg.Arts einfach Sinn – und es macht Bock." Jetzt gibt Hagen, der seit acht Jahren rappt, am Mic wieder Gas und findet das Kolchose-Stuttgart-Prinzip auch deshalb so schön, weil da auf einmal Unterstützung da ist, man finde Anschluss und sei nicht allein. "Gerade jungen Künstlern können so Türen geöffnet werden."

Kreatives Kunstgeflecht

Die Jungs freuen sich auf das, was da noch kommen mag. "Je mehr Leute wir zusammenbringsen, desto mehr können wir erreichen", betont Magnus. Jeder könne Teil von Stuttg.Arts sein und sich bewerben. "Es wird immer auch ein Feedback von uns geben, egal wie es ausfällt." Da sei noch riesen Luft nach oben, ergänzt Hagen. "Klar, zur Zeit ist es nur Rap. Aber man braucht Leute, die Videos machen, Leute, die abmischen können, Grafiker, Beatproduzenten, das ist ein ganzes Kunstgeflecht, das aus viel mehr Teilen besteht. Wir können und wollen eine Plattform für kreatives Miteinander werden."

Diesen Samstag treten H-Perfect plus Gäste ab 18.30 Uhr auf der Bühne beim Brunnenfests auf. Hier geht's zur Facebook-Seite des Kollektivs.

Und hier gibt's einen kleinen Vorgeschmack auf Samstag: