Im Quartier „Das Rosenberg“ im Stuttgarter Westen ist eine Art Mini-Gastromeile entstanden – unter anderem mit dem koreanischen Restaurant Soban. Eine Spezialität des Hauses ist frittiertes Huhn.

Frühlingsrollen, Thai-Currys, Sushi – ob chinesisch, thailändisch oder japanisch: Die asiatische Küche ist in Deutschland seit Jahren bekannt und beliebt. Doch was isst man eigentlich beim Koreaner? Von Kimchi, Bibimbap und Mandu werden so manche noch wenig gehört haben. Dabei haben in Stuttgart in letzter Zeit gleich mehrere koreanische Restaurants eröffnet. Etwa das Soban am Berliner Platz.

 

Mini-Gastromeile an der Silcheranlage

Direkt an der kleinen Grünanlage, früher eher als Drogenumschlagplatz berüchtigt, ist im Quartier „Das Rosenberg“ eine Art Mini-Gastromeile entstanden – mit Bäckerei, Pizzeria, Eisdiele und dem Soban. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Suppen und Eintöpfe, dazu Bibimbap, ein Reisgericht mit Gemüse, Fleisch, Fisch oder Tofu, Chilipaste und einem Spiegelei oben drauf, sowie koreanische Pfannkuchen, die am Testabend allerdings nicht zu haben sind.

Unbedingt probieren sollte man Kimchi, fermentierten Chinakohl und quasi das Pendant zum deutschen Sauerkraut. In Korea wird die Vitaminbombe sogar zum Frühstück gegessen. Im Soban, einer Kette mit bisher vier Filialen im Südwesten und demnächst auch einer Berliner Dependance, gibt es das Superfood samt schwarzen Bohnen und Gurkenscheiben zu jedem Gericht als Beilage. Das Lokal ist am Testabend, einem Mittwoch, gut besucht. Die Einrichtung ist in allen Städten gleich: schlicht, zweckmäßig, mit Imbisscharakter. Unter den Gästen sind zahlreiche Koreaner, was wir als gutes Zeichen für eine authentische Küche werten.

Süß, salzig, sauer, bitter und umami

Und tatsächlich, das Bibimbap (14,50 Euro samt Misosuppe) überzeugt. Aus mindestens fünf Zutaten soll es idealerweise bestehen – und so süß, salzig, sauer, bitter und umami, sprich: alle fünf Geschmacksrichtungen, in einer einzigen Schale vereinen. Hier sind es Möhren- und Gurkenstifte, Sojasprossen, Spinat, Tofu, Pilze, Reis und Ei, die eine harmonische Verbindung eingehen. Schade jedoch, dass das Gericht fast kalt auf den Tisch kommt. Die würzigen Mandu (8,50 Euro), zehn kleine, in unserer Version mit Gemüse gefüllte und gebratene Teigtaschen, hätten wir gern als Vorspeise gehabt. Sie werden jedoch mit dem Eintopf Kimchi Jjigae (13 Euro) serviert, der für unseren Geschmack ruhig schärfer hätte sein können.

Das Highlight ist das frittierte Hühnchen

Überhaupt ist der Service zwar freundlich, kann aber wenig Auskunft geben und wirkt ein wenig überfordert. Dafür ist am Testabend knuspriges Ban Ban Chicken, ein Teil mit Knoblauch-, der andere mit süßer Chilisoße, ein Highlight. Frittierte Hähnchenstücke sind seit den 50ern fester Bestandteil der koreanischen Küche. Der Preis – stolze 30 Euro – lässt einen erst mal nach Luft schnappen. Doch die Portion ist so groß, dass locker zwei Personen satt werden. Und was übrig bleibt, kann man sich einpacken lassen und prima am nächsten Tag genießen.

Service

Soban, Breitscheidstraße 20, 70176 Stuttgart, Telefon 07 11 / 65 62 51 88, geöffnet: Montag bis Freitag von 12 bis 15 und von 17 bis 22 Uhr, Samstag von 12 bis 22 Uhr.

Bewertung

Küche: 3 Sterne

Service: 3 Sterne

Ambiente: 2 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern