Die Statistik zeigt einen klaren Trend: Die neue Schulart verzeichnet als einzige Zuwächse. Insgesamt gehen die Anmeldungszahlen zurück.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Rems-Murr-Kreis - Die Statistik des Staatlichen Schulamts Backnang, die alle Schularten außer den Gymnasien im Rems-Murr-Kreis umfasst, zeigt einen klaren Trend: Während an fast allen Lehreinrichtungen Rückgänge registriert werden, gehen die Zahlen an der jüngsten Schulart weiter nach oben.

 

Zahl der Abc-Schützen nimmt ab

3395 Abc-Schützen beginnen in diesen Tagen an den 85 Grundschulen im Kreis, 4,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Grundschüler ist im neuen Schuljahr um 0,8 Prozent auf 14 107 zurückgegangen.

Zuwächse unter den weiterführenden Schulen im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Schulamts Backnang verzeichnen als einzige die Gemeinschaftsschulen. Bei ihnen ist die Zahl um 4,9 Prozent auf 4845 Kinder angestiegen. Der Anteil der Gemeinschaftsschüler liegt damit im Rems-Murr-Kreis bei 24 Prozent. Das ist deutlich mehr als im Landesdurchschnitt, der mit rund 15 Prozent angegeben wird, der Anteil liegt aber auch im Rems-Murr-Kreis deutlich unter der Zahl der Realschüler (8134 beziehungsweise 36,2 Prozent).

Die stärksten Einschnitte müssen die Werkrealschulen hinnehmen. Minus 19,9 Prozent lautet hier der Saldo in einem Zweig, den die aktuelle Schulpolitik aber wohl auch bewusst aussterben lassen will. Die nur noch drei Schulen dieser Art im Rems-Murr-Kreis besuchen im neuen Schuljahr lediglich 298 Kinder. Aber auch die Realschulen müssen Einbußen hinnehmen: Ein Minus gegenüber dem Schuljahr zuvor von 2,1 Prozent. Ebenfalls zurückgegangen ist die Zahl von Kindern mit Handicap, die im Rahmen der Inklusion an „regulären“ Schulen unterrichtet werden. 221 Kinder nehmen dieses Angebot in diesem Schuljahr wahr, bisher sind es 240 gewesen.

Lehrer dringend gesucht

Gefragt sind im Rems-Murr-Kreis auch – wie nahezu im ganzen Land – Lehrer. Wie berichtet, konnten zuletzt von 152 durch das Staatliche Schulamt ausgeschriebenen Stellen 56 nicht besetzt werden, weil es schlicht keine geeigneten Bewerber dafür gegeben hatte. Die Folge ist, dass die eigentlich für etwaige Ausfälle vorgesehene Lehrerreserve bereits verplant ist.

Verschärfen könnte sich die Situation möglicherweise noch durch eine Initiative der Landesregierung, für die das Staatliche Schulamt zurzeit fast 60 Führungskräfte sucht. Um die Schulleitungen zu stärken, sollen in diesem Jahr allein im Rems-Murr-Kreis 38 Konrektoren- und weitere 20 Leitungsstellen geschaffen werden.