Im März sollen Mieter einziehen und der Einzelhandel eröffnen. Bis auf eine sind bereits alle Zwei- bis Fünfzimmerdomizile veräußert. Und auch wer den Großteil der Gewerbeflächen belegt, ist schon länger bekannt.

Fasanenhof - Auf über 20 000 Quadratmetern entsteht derzeit das neue Zentrum des Fasanenhofs. Zwei Jahre nach Baubeginn sind die Arbeiten auf dem Europaplatz inzwischen weit fortgeschritten. Die ersten Eigentümer sind bereits eingezogen: in die drei achtgeschossigen Wohngebäude im westlichen Teil. Bis auf eines sind dort alle Zwei- bis Fünfzimmerdomizile veräußert. Die 47 Eigentumswohnungen sind von der Hofkammer Projektentwicklung (HPKE) und der Württembergischen Wohnwerte gebaut worden.

 

Edeka und Müller werden im Centerhaus einziehen

Der dritte im Bunde, die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau (GWG), hat kürzlich mit der Vermarktung ihrer 269 Mietwohnungen begonnen. Angeboten werden Ein- bis Fünfzimmerwohnungen in drei Mehrfamilienhäusern. „Der Mietpreis bewegt sich im Bereich von 10,50 bis 13,50 Euro pro Quadratmeter. Im Schnitt sind es 11,75 Euro. Damit liegen wir im Mietspiegel“, sagt Christian Reißing, der Leiter des Geschäftsbereichs Wohnen bei der GWG. Die Häuser werden nach dem KW-70-Standard erbaut, damit fallen niedrige Nebenkosten an. Man gehe von rund 1,80 Euro Nebenkosten pro Quadratmeter aus, inklusive Hausmeisterservice, Winterdienst und ähnlichem. „Die Nachfrage nach den Mietwohnungen ist zufriedenstellend, einige Verträge sind bereits unterschrieben“, berichtet Reißing.

Wer den Großteil der Gewerbeflächen belegt, ist schon länger bekannt: der Vollsortimenter Edeka und die Drogeriekette Müller werden im Erdgeschoss des sogenannten Centerbaus im Norden des Areals einziehen, außerdem der Bäcker Veit. Eröffnen sollen diese parallel voraussichtlich im März 2015. In den oberen Geschossen des Centerbaus gibt es Seniorenwohnungen sowie ein Boardinghouse. Mit Letzterem sind kleinere Wohnungen gemeint, die für kürzere Zeiträume vermietet werden, etwa an Studenten oder pendelnde Geschäftsleute.

Suche nach einer guten und dauerhaften Lösung

Welche Bank ins Erdgeschoss des nördlichen Mehrfamilienhauses einzieht, kann Reißing noch nicht sagen: „Wir sind in Verhandlungen, ich kann noch keinen Namen nennen.“ Dem Vernehmen nach handelt es sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit um die BW-Bank. Dazu äußern will diese sich freilich auch noch nicht. Umziehen musste die Fasanenhofer Filiale der Bank an der Kurt-Schumacher-Straße allerdings jetzt schon. „Bedauerlicherweise ist uns vom Vermieter gekündigt worden – ursprünglich zum 28. Februar, nun kurzfristig nachdem der Mietvertrag mehrmals befristet verlängert wurde“, sagt eine Sprecherin. Man habe aber eine Interimslösung gefunden: „Die BW-Bank am Fasanenhof hat zum 1. September übergangsweise einen neuen Standort am Eichwiesenring 2 im Industriegebiet bezogen. Zeitgleich wurde unweit der alten Adresse ein SB-Container mit Geldautomat, Kontoauszugsdrucker und Überweisungskasten in Betrieb genommen“, so die Sprecherin. Parallel sei man auf der Suche „nach einer guten und auch einer dauerhaften Lösung für unsere Kunden auf dem Fasanenhof.“

Das Ärztehaus wird als letztes fertig werden

Auch was das Ärztehaus und den Gastronomiebereich im Erdgeschoss angeht, will sich Reißing noch nicht detailliert äußern. „Wir führen Gespräche“, sagt er. Ein Mietvertrag mit dem Physiotherapeuten Matthias Bessing jedenfalls sei nicht zustande gekommen. Dieser hatte sich im Herbst vorigen Jahres kritisch zum Ärztehaus geäußert und unter anderem im Bezug auf die Glasfronten von Fehlplanung gesprochen (unsere Zeitung berichtete). „Wir haben einen spezialisierten Innenarchitekten beauftragt, der sich genauestens mit der Thematik auskennt“, sagt Reißing und betont: Selbstverständlich seien Verschattungen vorgesehen, die die nötige Privatsphäre für die Patienten gewährleisteten. Vorstellbar sei eine Gemeinschaftspraxis oder zwei bis vier Einzelpraxen, erläutert er. Man habe es jedoch nicht eilig. Sechs bis neun Monate Gespräch pro Interessent seien bei gewerblichen Verhandlungen üblich. Und bis der Bau fertig gestellt sei, vergehe noch ein Jahr. Das Ärztehaus ist im Bauablauf das letzte Gebäude, das fertig werden wird.

Beim Thema Gastronomiebetrieb sei man „derzeit ebenfalls in verschiedenen Gesprächen“. Das Restaurant hat 300 Quadratmeter Fläche sowie einen Außenbereich mit Sitzplätzen auf dem großen Platz, wo sich auch ein Wasserbassin befindet. Ein Boulevard führt von dort nach Süden zur Stadtbahnhaltestelle und dem im Juni eröffneten südlichen Europaplatz mit seinen Spielgeräten und dem umgestalteten Bereich rund um den Triton-Brunnen. Dort sind auch die SOS-Kindertagesstätte, die im Januar eröffnen wird, sowie die Räume des Bürgervereins beheimatet.

In rund einem Jahr, im Herbst 2015, kann Christian Reißing sich ein großes Eröffnungsfest auf dem neuen Europaplatz vorstellen. „Wenn wirklich alles fertig ist und alle Bewohner sich eingelebt haben.“