Bei der CDU stehen die Perspektiven der Wirtschaft im Mittelpunkt. Junge Solistinnen begeistern.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Einen „göttlichen Energieschub“ wünscht die Vikarin Anette Lang den knapp 300 Gästen des Neujahrsempfangs der Leonberger CDU im evangelischen Gemeindehaus Eltingen. Und der ist am Samstagnachmittag in weiten Teilen zu spüren. Nicht nur im politischen, sondern auch im kulturellen Sinn. Denn die musikalischen Einlagen von Miriam Klein und Sara Glojnaric sind zweifelsfrei Höhepunkte des christdemokratischen Jahresauftaktes. Die beiden Studentinnen für Operngesang und Komposition begeistern zwischen den Redebeiträgen mit populären wie klassischen Stücken.

 

Fleiß der Unternehmer gepriesen

Wie so oft sind es die persönlichen Kontakte, die den Gästen den musikalischen Leckerbissen bescheren. Michael Sautter, der Chef des Höfinger Wassertechnik-Unternehmens Permatrade, engagiert sich privat in der musikalischen Nachwuchsförderung und hat seinem Prokuristen die beiden Musikerinnen vermittelt. Oliver Zander wiederum ist nicht nur zweiter Mann bei Permatrade, sondern ehrenamtlich erster Mann bei der Leonberger CDU. So kommt es zum Auftritt der Künstlerinnen.

Auch die Präsenz der Hauptrednerin hat nicht unwesentlich mit Kontakten zu tun. Denn ursprünglich hatte das Büro der Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut die Anfrage aus Leonberg abschlägig beschieden. Erst als die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz bei der Ministerin selbst vorsprach, kam diese dann doch gerne zum Neujahrsempfang an die Glems. Um, was naheliegt, nicht nur die Wirtschaftspolitik der grün-schwarzen Landespolitik zu preisen, sondern auch den Fleiß der hiesigen Arbeitnehmer und Unternehmer. Dass Wohlstand und Wachstum weitergehen, dafür will sich die studierte Diplom-Kauffrau besonders durch eine zeitgemäße Nachwuchsförderung einsetzen. Denn da geht im Ländle noch mehr, sagt sie.

Die gute Wirtschaftsentwicklung („Das gab es noch nie“) ist für die 45-Jährige aber kein Selbstläufer. Massive Konkurrenz erwartet die Ministerin aus China: „Früher haben die von uns abgekupfert, jetzt wollen sie Technologieführer werden, weil sie viel digitaler eingestellt sind als wir.“

Härtere Gangart in Europa?

Auch innerhalb Europas prognostiziert Hoffmeister-Kraut eine härtere Gangart: „Der Steuerwettbewerb wird neue Dimensionen bekommen. Eine Frage der Zukunft wird lauten, in welchen Ländern die Unternehmen künftig investieren“. Die CDU, so verspricht sie ihren Leonberger Parteifreunden, werden dafür kämpfen, dass die Rahmenbedingungen für Firmen attraktiv bleiben und der Weg in die digitale Zukunft konsequent beschritten wird.

So sieht es auch Oliver Zander: „Beim Ausbau des Glasfasernetzes in Leonberg sind wir Vorreiter“, sagt der Chef des CDU-Stadtverbandes und verweist auf 120 000 Euro, die dafür im neuen Haushalt vorgesehen sind. Grundsätzliche Zustimmung gibt es von ihm für den Kurs des anwesenden Oberbürgermeisters Martin Kaufmann, in der Stadt ein „neues Leonberger Dreieck“ zu realisieren, das den Bahnhof, das Leo-Center und die Altstadt verbindet.

All das geht nur, wenn es finanzierbar ist, mahnt Zander: „Trotz Zinsen und Einnahmen auf Rekordniveau haben wir eine historisch hohe Verschuldung. Beim Auflösen des strukturellen Defizits ist die Stadt gefordert.“ Der OB wird’s gehört haben.