Der britische Chef der Linken könnte als Stimme der Vernunft reüssieren, kommentiert Peter Nonnenmacher.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Keir Starmer ist das neue Gesicht der britischen Labour Party. Das rührt wenig Schlagzeilen auf in dieser Zeit. Bei inzwischen mehr als 600 Toten am Tag bei den Briten kann ein Wachwechsel im Oppositionslager nicht mit viel Resonanz rechnen. Dabei kommt dieser Ablösung einige Bedeutung zu. Denn bislang hat die Tory-Regierung unter Boris Johnson praktisch unbehindert regieren und den Kurs zur Bekämpfung der Pandemie allein bestimmen können. Nun hat die Opposition wieder eine Stimme, die durch Sachlichkeit und ruhige Professionalität besticht. Das ist ein bemerkenswerter Kontrast zur Wirrnis bei Labour in den letzten Jahren. Es macht es aber auch für die Regierung schwerer, schlimme Versäumnisse zu vertuschen und konzeptlos weiter zu operieren.