Der Anschlag vom Samstag in einem New Yorker Szeneviertel und weitere Gewalttaten sorgen im ganzen Land für neue Verunsicherung.

New York - Ein Bombenanschlag in New York mit 29 Verletzten hat den US-Behörden Rätsel aufgegeben. Bis Sonntag bekannte sich nach Angaben von Polizeichef James O’Neill niemand zu der Tat. Der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, sprach von einem „terroristischen Akt“, ergänzte aber, es gebe „keine Verbindung zum internationalen Terrorismus“.

 

Der Anschlag vom Samstag und weitere Gewalttaten sorgten im ganzen Land für neue Verunsicherung. „Eine Bombe , die in New York explodiert, ist eindeutig ein terroristischer Akt“, sagte Cuomo. Nach den Worten von New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio war zunächst offen, ob die Tat politisch motiviert war oder einen persönlichen Hintergrund hatte. Es gebe „keine spezifischen Beweise“.

Zeugen berichteten, die Detonation sei gegen 20.30 Uhr in dem für seine vielen Kneipen und Bars bekannten Stadtteil Chelsea erfolgt. Alle Verletzten konnten laut de Blasio bis Sonntagmittag die Krankenhäuser verlassen. Ein zweiter Sprengsatz war in der Nähe platziert, aber nicht explodiert.

Trump: „Wir sollten besser hart antworten, Leute“

Die Bombe in Chelsea wurde zwei Tage vor Beginn des UN-Flüchtlingsgipfels und der darauffolgenden Generaldebatte der UN-Vollversammlung gezündet, zu denen zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Außenminister am nicht weit entfernten Sitz der Vereinten Nationen erwartet werden. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden noch einmal verschärft: Laut Cuomo sollen rund tausend zusätzliche Polizisten und Nationalgardisten eingesetzt werden.

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump sprach bei einem Auftritt in Colorado Springs sofort von einer „Bombe“, als die Behörden noch von einer „Explosion“ sprachen. „Wir sollten besser hart antworten, Leute.“ Seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton warf Trump daraufhin Alarmismus vor.

Die Polizei überprüfte einen möglichen Zusammenhang mit einer Bombenexplosion in Seaside Park südlich von New York, nach Angaben von New Yorks Bürgermeister de Blasio wurde bei den ersten Ermittlungen „keine konkrete Verbindung“ gefunden. In dem Badeort im Bundesstaat New Jersey war am Samstagmorgen eine Rohrbombe explodiert. Diese befand sich in einer Mülltonne entlang der geplanten Laufstrecke eines Wohltätigkeitslaufes.

In der Mülltonne hätten sich insgesamt vier mit Zeitzündern versehene selbstgebaute Sprengsätze befunden, doch nur einer von ihnen sei detoniert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem Sender CNN. Der Lauf hatte zum Zeitpunkt der Explosion noch nicht begonnen, weil der Start verschoben worden war. Nach der Explosion wurde der Lauf abgesagt.

Panik in einem Einkaufszentrum

In Philadelphia griff am Freitagabend ein Mann eine Polizistin in ihrem Dienstfahrzeug an. Bei der folgenden Schießerei und Verfolgungsjagd wurden zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Unter den Toten war auch der 25-jährige Schütze, der eine Botschaft hinterließ, in der er seinen Hass auf die Polizei bekundete.

Im Bundesstaat Minnesota im Norden der USA sorgte ein sich auf Allah berufender Messerangreifer für Panik in einem Einkaufszentrum. Insgesamt neun Menschen wurden verletzt, der Angreifer wurde bei dem Vorfall am Samstagabend in der Stadt St. Cloud erschossen. Der Lokalzeitung „St. Cloud Times“ zufolge handelte es sich bei dem Täter um einen US-Bürger somalischer Herkunft, der in dem Ort studierte.

Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Der Angreifer sei ein „Soldat des Islamischen Staats“ gewesen, der dessen Aufrufen zu Angriffen in Mitgliedstaaten der Anti-IS-Koalition gefolgt sei, meldete die IS-nahe Agentur Amaq. Die US-Bundespolizei FBI erklärte, sie prüfe einen „möglichen terroristischen Akt“. Vieles sei aber noch unklar. Nach Polizeiangaben fragte der Attentäter mindestens ein Opfer vor dem Angriff, ob es muslimisch sei.