Die Eishockeysimulation NHL 19 präsentiert sich in diesem Jahr so gut wie lange nicht mehr. Kleine Änderungen machen dabei viel aus. Außerdem gibt es zwei neue Spielmodi.
Stuttgart - Die kalte, klare Luft rötet die Wangen, die Kufen kratzen über das trübe Eis, Wollmützen und dicke Parka schützen gegen die Minustemperaturen – EA Sports zeigt in diesem Jahr ein Herz für Puristen und bringt das Teich-Eishockey auf PC und Konsole. NHL 19 bekommt damit eine kleine Neuerung spendiert und zeigt sich stark wie lange nicht mehr. Das liegt aber vor allem an kleinen Änderungen.
Spielinhalt
Nachdem voriges Jahr der Modus „Threes“ eingeführt wurde, bei dem actionlastige Partien mit drei Spielern auf jeder Seite möglich sind, kommt in diesem Jahr „Ones“. Hier kehrt Hockey zu seinen Anfängen zurück, es wird auf einem zugefrorenen Teich gespielt und die Spieler laufen im Hoodie oder der dicken Winterjacke auf. „Ones“ ist ein reiner Onlinemodus, bei dem drei Einzelspieler gegeneinander antreten. Die Charaktere sind individuell anpassbar, Kleidung und Ausrüstung können freigespielt und die Fähigkeiten verbessert werden.
Viele dieser Inhalte müssen aber erst freigespielt werden im Offline-Modus „ProAm“, der einige Drei-gege-drei-Duelle bietet. Erfahrene Spieler bleiben hier aufgrund mangelnder Herausforderung aber wohl nicht lange dabei. Dennoch schlummert in dem Modus Potenzial.
Im Video wird der neue Modus vorgestellt:
Erstmals dabei ist auch die Champions Hockey League als Modus und dadurch gibt es auch einige europäische Teams mehr als im Vorjahr. Ansonsten erwartet die Spieler altbewährtes wie die Einzelspielerkarriere „Be a Pro“ und den „Franchise-Modus“ für Eishockey-Manager.
Stärken
Im Vorfeld hat EA Sports am meisten das „völlig überarbeitete“ Skating von NHL 19 beworben. Das sieht schön aus, wirkt geschmeidiger und dennoch hat es relativ wenig Auswirkungen auf das Spiel. Viel wirksamer waren dagegen die Änderungen wie dem Stock-Check, der nun viel häufiger zu einer Strafe führt. Besonders in Onlinespielen war der inflationäre Gebrauch ein probates Mittel, jeglichen Spielfluss zu zerstören und so talentierten Spielern jeden Nerv zu rauben. Der normale Check scheint die ideale Balance gefunden zu haben. Nicht jede Kollision führt dazu, dass der Gegner aufs Eis kracht, aber harte Checks gehören absolut zum Spiel dazu.
Die Torhüter wirken nach den ersten Teststunden deutlich solider im Kasten und es scheint, als ob es seit langem wieder einen Unterschied ausmacht, ob ein Weltklasse-Athlet das Tor hütet oder ein unerfahrener Back-Up. Nicht spielentscheidend, aber sehr positiv hervorzuheben ist außerdem der NHL-Soundtrack mit vielen namenhaften Bands wie Panic at the Disco!, Greta van Fleet und Imagine Dragons, die dem Spiel die richtige musikalische Untermalung verpassen.
Schwächen
Die NHL-Reihe läuft, anders als FIFA oder Madden, noch immer nicht auf der Frostbite-Engine, die für ein noch mal deutlich bessere Grafik und ein realistischeres Spielgefühl sorgen würde. Grafisch hat sich das Spiel in den vergangenen drei Jahren kaum verändert und ist somit nicht mehr zeitgemäß.
In „Hockey Ultimate Team“, das Pendant zu Fifas Ultimate Team, sind die Preise für Kartenpakete in die Höhe geschnellt. Das teuerste Paket kostet 150.000 Pucks oder umgerechnet fast 25 Euro und bietet dabei nicht einmal viele wertvolle Spielerkarten, wie diverse Berichte im Netz zeigen. Man kann nur davon abraten, hier echtes Geld zu investieren.
Die manuelle Torhütersteuerung ist weiterhin alles andere als gut gelungen. Oftmals bleibt der Goalie sogar auf einer Stelle des Eises „kleben“ und rührt sich nicht mehr. Der Fehler ist bereits aus dem Vorjahr bekannt, getan hat sich hier aber offensichtlich nichts.
Fazit
Im Großen und Ganzen ist NHL 19 das stärkste Spiel der Serie seit einigen Jahren, was vor allem an der sehr ausgewogenen Spielmechanik liegt. Grafisch hängt die Eishockeysimulation aber weiterhin deutlich hinterher.
NHL 19 ist ab sechs Jahren freigegeben und für Playstation 4 und Xbox One erhältlich.
Wertung
Grafik: 2,5 von 5
Spielspaß: 4,5 von 5
Atmosphäre: 4 von 5