Das Wort Digitalisierung gehört zu den Lieblingsvokabeln unserer Politiker. Doch der viel beschworene Service für den Bürger entpuppt sich als Luftnummer. Außer in einigen Kommunen, die endlich Gas geben.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Berlin/Stuttgart - Wenn Dorothee Bär über den Nutzen von Computern und Internet spricht, hört sich das verheißungsvoll an. Aber das ist schließlich ihr Job. Die Staatsministerin mit CSU-Parteibuch verdient ihr Geld als Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung. Sie wolle „Technik erlebbar“ und „Digitalisierung greifbar“ machen, damit diese „für jeden zum Vorteil“ würden, sagte Bär unlängst in einer Videokonferenz mit dem bayerischen Presseclub. Schließlich verspreche der telekommunikative Datentransfer „in vielen Bereichen eine Lebenserleichterung“. Das könnte auch im Bereich der Verwaltung so sein. Der Umgang mit Behörden ließe sich vielfach digital bewerkstelligen – sofern der Staat die erforderlichen Voraussetzungen schaffen würde. Es mangelt da nicht an vollmundigen Ankündigungen. Der Status ist hingegen mangelhaft.