Nicolas Sarkozy wird in einer Abhöraffäre vor Gericht gestellt. Der frühere französische Staatspräsident ist am 20. März bereits im Rahmen von Justizermittlungen in Polizeigewahrsam genommen worden.

Paris - Der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy wird in einer Abhöraffäre vor Gericht gestellt. Die Justiz wirft dem 63-Jährigen unter anderem Korruption vor. Die Anordnung gehe auf Vorwürfe zurück, dass Sarkozy versucht habe, auf illegalem Weg Informationen von richterlicher Seite über eine Untersuchung gegen ihn zu bekommen, verlautete am Donnerstag aus Justizkreisen. Der 63-jährige Sarkozy kann gegen die Anordnung Berufung einlegen.

 

Gegen Sarkozy gibt es mehrere Korruptionsvorwürfe. In zwei Fällen ist bislang ein Prozess gegen ihn angeordnet worden. Sarkozy hat ein Fehlverhalten in allen Verfahren gegen ihn bestritten.

Millionen für Präsidentschaftskampagne

Zuletzt hatte ein anderer Fall für Aufmerksamkeit gesorgt, in dem Sarkozy vorläufig offiziell des Erhalts illegaler Wahlkampfmittel vom früheren libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi 2007 beschuldigt wurde. Ermittler untersuchen Vorwürfe, dass die damalige libysche Regierung Sarkozy heimlich 50 Millionen Euro für seine Präsidentschaftskampagne gab.