Wird bei Justiz-Personalien gemauschelt? Wieder nährt ein Urteil diesen Verdacht: Der VGH kassiert die Vergabe einer Stelle, die offiziell ausgeschrieben und zugleich einer jungen Juristin zugesagt wurde.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Das Justizministerium von Guido Wolf (CDU) hat erneut bei einer Stellenbesetzung eine schwere juristische Schlappe erlitten. Vom Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim wurde das Ressort verpflichtet, eine bereits vergebene Stelle bei einer Staatsanwaltschaft neu zu besetzen. Damit hatte ein 60-jähriger Staatsanwalt in zweiter Instanz Erfolg mit seiner Klage gegen die Bevorzugung einer 32-jährigen Juristin (Aktenzeichen VGH 4 S 1657/20).