Königin Maxima sucht eine neue Sekretärin. Die Anforderungen sind hoch, das Gehalt ist dagegen eher überschaubar.

Korrespondenten: Helmut Hetzel (htz)

Den Haag - ,,Ihr Aufgabengebiet ist vielfältig. Sie regeln die Post, beantworten und führen Telefongespräche, schreiben E-Mails, managen den Terminkalender der Königin. Außerdem bereiten Sie die Reisen für die Königin mit vor und halten engen Kontakt zu den Vereinten Nationen in New York.‘‘ Ferner erwünscht: ,,Sie beherrschen die niederländische und englische Sprache perfekt. Sie haben Kenntnisse in der deutschen und der spanischen Sprache. Das wäre von Vorteil.‘‘ So lautet, kurz zusammengefasst, das Anforderungsprofil für die neue Sekretärin Ihrer Majestät, Königin Máxima der Niederlande, in der offiziellen Stellenausschreibung des holländischen Hofes – ,,Dienst voor het Koninklijk Huis“.

 

Es ist ungewöhnlich, dass eine solche Stelle öffentlich ausgeschrieben wird. Bisher wurden derart wichtige Arbeitsplätze im Dienst der königlichen Familie meist ,,unter der Hand‘‘ geregelt und besetzt. Das Gehalt einer ,,königlichen Sekretärin‘‘ beträgt monatlich 3130 Euro brutto – unter dem Strich bleiben nach Abzug der Steuern, Renten- und der Sozialversicherungsbeiträge etwa 2000 Euro netto im Monat übrig. Nicht besonders viel für einen solch verantwortungsvollen Job, zumal in Den Haag für eine kleine Wohnung von circa 70 Quadratmetern in guter Lage schnell 1500 Euro Miete oder mehr im Monat fällig werden.

Erwartet wird von der neuen Sekretärin Königin Máximas, dass sie ,,flexible Arbeitszeiten‘‘ akzeptiert und dass die ,,offizielle Arbeitszeit‘‘ von 36 Stunden die Woche auch überschritten werden kann. Dann muss die neue Sekretärin der niederländischen Königin auch noch ,,internationale Erfahrung‘‘ mitbringen, wenn möglich bei einer internationalen Organisation gearbeitet haben und einen ,,unternehmerischen Geist‘‘ haben. Klar, dass die neue Frau, die eng mit Königin Máxima zusammenarbeiten soll, ,,sehr diskret‘‘ und ,,stressbeständig‘‘ sein muss.

Ein Mann soll es bitteschön nicht sein

Ein ,,besonderes Diplom‘‘ ist nicht erforderlich, heißt es in der Stellenausschreibung, aber eine Schulbildung auf dem Niveau eines Gymnasiums sollte die Dame, die sich auf die Stelle bewirbt, schon absolviert haben. Denn der Job setzt ein ,,hohes Denkniveau‘‘ voraus, das auch funktionieren muss, wenn man unter ,,hohem Zeitdruck‘‘ arbeitet. Die neue Sekretärin hat zudem noch eine zweite Chefin, Gabriella Sancisi, die sich mit dem Titel ,,persönliche Sekretärin‘‘ von Königin Máxima schmücken darf und die das allgemeine Sekretariat (Bureau Algemeen Secretariaat) der Königin leitet.

Kein leichter Job also, wenn frau für eine Königin arbeiten möchte. Denn männlich darf die neue Sekretärin anscheinend auch nicht sein.