Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase rückt die Aktienanlage wieder stärker in den Fokus. Doch die nächsten Jahre werden schwierig, kommentiert Sabine Marquard.

Stuttgart - ie Sehnsucht vieler Sparer in Deutschland nach höheren Zinsen kommt in zahlreichen Beratungsgesprächen bei Banken und Sparkassen zum Ausdruck. Dabei fallen zwei Typen auf: Die einen, die resigniert haben und es hinnehmen, dass ihr Erspartes nahezu unverzinst auf dem Tagesgeldkonto liegt. Und die anderen, die wissen, dass sie nach Alternativen suchen müssen, wenn ihr Vermögen nicht an Wert verlieren soll. Dabei rückt die Aktienanlage wieder in den Fokus, was zu begrüßen ist. Doch wenn die Annäherung der Deutschen an die Aktie – nach den schlechten Erfahrungen mit der Telekomaktie und der Internetblase – diesmal von Dauer sein soll, müssen nicht zuletzt die Berater in den Banken und Sparkassen einen guten Job machen.

 

Wovon Sparer träumen

Vier Prozent Zinsen aufs Sparbuch – wovon immer noch Sparer träumen – das kommt so bald nicht wieder. Im Gegenteil: Die historisch niedrigen Zinsen erweisen sich als äußerst hartnäckig. Auch dieses Jahr wird die durchschnittliche Verzinsung nicht ausreichen, um die Inflation auszugleichen. Den Ernst der Lage erkennen immer mehr Menschen. Das lässt sich in der wachsenden Zahl der Aktionäre und der Besitzer von Aktienfonds ablesen.

Bleibt zu hoffen, dass Anleger und Berater aus früheren Erfahrungen gelernt haben. Aktien und Aktienfonds sind zwar Sachwerte, doch deren Kurse schwanken – teilweise sehr stark. Wer im vergangenen Jahr einen Fonds gekauft hat, bekam dies unter Umständen gleich zu spüren. Jetzt nervös zu werden und die Papiere gleich wieder zu verkaufen, wäre jedoch der falsche Weg. Jetzt heißt es Nerven behalten und sich daran erinnern, dass Aktien und Aktienfonds eine langfristige Anlage sind und mindestens zehn Jahre gehalten werden sollten. Die Prognosen deuten daraufhin, dass die Märkte in den nächsten zwei bis drei Jahren kräftig durchgeschüttelt werden. Gut, wer jetzt einen Anlageberater hat, der einen gekonnt durch diese Phasen begleitet. Langfristig gesehen, lohnt sich die Aktienanlage – meistens. Ein Risiko bleibt.