Der Münchner Netzwerkausrüster Nokia Solutions streicht in Deutschland 520 Arbeitsplätze. Das hat wohl auch mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G zu tun.

München - Der Münchner Netzwerkausrüster Nokia Solutions and Networks (NSN) baut in Deutschland mehr als jeden siebten Arbeitsplatz ab. Insgesamt sollen 520 von deutschlandweit noch 3500 Arbeitsplätzen gestrichen werden, teilte die Tochter des finnischen Konzerns mit. Damit hält die personelle Talfahrt, die von einem Bedeutungsverlust im Markt begleitet ist, ungebrochen an. Als NSN 2007, damals noch unter paritätischer Beteiligung von Siemens gebildet worden ist, waren es hier zu Lande noch rund 13 000 Arbeitsplätze. „Der Wettbewerb in unserer Branche findet weltweit statt und ist sehr hart“, begründete NSN-Chef Wolfgang Hackenberg den neuen Kahlschlag.

 

Wettbewerb mit Huawei

Betroffen sind alle großen deutschen Standorte von München über Ulm bis Stuttgart. Details zum Stellenabbau werden derzeit nicht genannt. NSN will das erst mit dem Personal besprechen. Klar ist, dass die Arbeitsplätze bis Ende 2020 gestrichen sein müssen. Denn bis dahin will Mutterkonzern Nokia in seinem Netzwerkgeschäft jährlich 700 Millionen Euro sparen, um die Wettbewerbsfähigkeit gegen die Branchenriesen Huawei aus China und Ericsson zu erhalten. Die Branche rüstet sich für einen flächendeckenden Aufbau neuer Mobilfunknetze unter dem neuen Standard 5G, der den technologischen Trend weg von Hardware und hin zu Software verstärkt. Das ist weniger personalintensiv und schafft Druck auf Belegschaften.

NSN ist hinter Huawei und Ericsson die Nummer drei im Markt, machen aber seit einiger Zeit keine genauen Angaben mehr zum Umsatz und Geschäftsverlauf. Nokia hat vorigen Oktober ein weltweites Kostensenkungsprogramm angekündigt. NSN ist Teil davon.