„Trottel“: Jan Faktor erzählt in heiterem Ton über ein Dissidentenleben in der späten DDR, doch im Mittelpunkt steht eine Tragödie.

Die Kunst der poetischen Abweichung hat der 1951 in Prag geborene Jan Faktor im literarischen Underground Ostberlins erlernt. Der tschechische Jungautor mit jüdischen Wurzeln übersiedelte 1978 der Liebe wegen aus Prag nach Ostberlin, um sich dort den rebellischen Prenzlauer Berg-Poeten um Bert Papenfuß und Stefan Döring anzuschließen. Dort demonstrierte er geradezu mustergültig – so schrieb Adolf Endler damals – , wie man „den unausgesprochenen Verabredungen darüber, wie Literatur zu sein habe, ein unschuldig tuendes, böses Schnippchen schlägt“.