Noch ist nicht klar, wie das Wettlesen um den Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preis in Corona-Zeiten genau aussehen wird. Aber eines wissen die Organisatoren jetzt schon: Das Fernsehen soll die Veranstaltung gefälligst übertragen.

Klagenfurt - Die Jury des renommierten Bachmann-Preises pocht darauf, dass die diesjährige digitale Ausgabe auch auf die Bildschirme kommt. „Es muss eine Übertragung im Fernsehen gewährleistet sein und es müssen damit die dafür vorgesehenen Fernsehslots auf 3 Sat bespielt werden. Dies auch als Zeichen der Wertschätzung und gesellschaftlichen Bedeutung von Kultur und Literatur“, erklärte die Jury am Dienstag in einem offenen Brief. „Eine rein digitale Lösung reicht für 2020 nicht aus.“ Für 2021 müsse zudem die Durchführung in der klassischen Form garantiert werden.

 

Neues Konzept in Arbeit

Die Tage der deutschsprachigen Literatur, in deren Verlauf unter anderem der renommierte Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen wird, waren vergangene Woche wegen der Coronavirus-Pandemie für 2020 abgesagt worden. Am Montagabend teilte der öffentlich-rechtliche ORF mit, dass die diesjährige Ausgabe doch stattfinden werde - zumindest im Internet. Unter dem Arbeitstitel „Bachmannpreis digital“ werde ein neues Konzept erarbeitet. Die Mehrheit der Juroren hatte zuvor die komplette Absage der Literatur-Tage und der Preisverleihung kritisiert.

Der Ingeborg-Bachmann-Preis wird seit 1977 in Erinnerung an die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) verliehen und gilt als eine der renommiertesten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum. An den Literatur-Tagen in Kärnten nehmen jedes Jahr Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.