Drei Abgeordnete der Linken im Bundestag haben Drohmails mit dem Absender „NSU 2.0“ bekommen. Auch Fraktionschefin Amira Mohamed Ali gehört dazu. Das Bundeskriminalamt ermittelt in dem Fall.

Berlin - Von Drohmails mit dem Absender „NSU 2.0“ sind auch mindestens drei Abgeordnete der Linken im Bundestag betroffen. Wie ein Sprecher der Fraktion der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag sagte, haben Fraktionschefin Amira Mohamed Ali sowie Sevim Dagdelen und Gökay Akbulut am Mittwoch solche Mails bekommen - wie auch mehrere Grünen-Abgeordnete, darunter Fraktionschef Anton Hofreiter. Äußern wollten die Betroffenen sich zunächst nicht. Sie stünden mit dem Bundeskriminalamt in Kontakt, sagte der Sprecher.

 

Als NSU hatten sich die Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bezeichnet, die zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordeten. Es waren acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Ihre Mittäterin Beate Zschäpe wurde 2018 verurteilt.

Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, erhielt nach eigenem Bekunden eine Morddrohung. Die Nachricht sei unterzeichnet gewesen mit den Worten „Heil Hitler Dein NSU 2.0“, wie Mazyek am Mittwoch auf Twitter erklärte. Ihm und seiner Familie sei Vernichtung angedroht worden. „Das ist eine feige Straftat, die natürlich zur Anzeige geht.“