Der Ersatz für die Robinien auf dem Schillerplatz sind gesetzt. Sie trotzen dem Klimawandel und der Kritik.

Nürtingen - Rund tausend Unterschriften hatte eine Initiative zur Erhaltung der Robinien vor der Nürtinger Kreuzkirche gesammelt. Ein kleiner Erfolg war ihr immerhin beschert. Ursprünglich sollten fünf Bäume fallen, stattdessen sind „nur“ vier Robinien umgesägt worden.

 

Die Fällaktion steht in Zusammenhang mit der Umgestaltung der Nürtinger Innenstadt, der zweite Bauabschnitt ist in vollem Gang. Jetzt sind im Zuge der Arbeiten fünf Gleditschien gesetzt worden. Elf Großbäume werden insgesamt neu gepflanzt. Die übrigen sechs Gleditschien folgen etwas später.

Der „Falsche Christusdorn“ gilt als besonders robust

Zwei der gefällten Robinien hätten aus Gründen der Verkehrssicherheit ohnehin in den nächsten zwei Jahren gefällt werden müssen, erklärt Bastian Kuthe vom Tiefbauamt der Stadt Nürtingen. Neben den vier Robinien wurden außerdem elf kleine Kugelbäume in den Randbereichen entfernt.

Gleditschien werden auch „Falscher Christusdorn“ genannt. Sie gelten als besonders robust. „Die heimischen Waldbäume sind den schwierigen Bedingungen, denen Bäume in der Stadt ausgesetzt sind, in der Regel nicht gewachsen“, erläutert Bastian Kuthe. Vier Bäume wurden in die hierfür neu angelegten Baumquartiere direkt vor der Kreuzkirche gesetzt. Sie werden laut Kuthe schon in diesem Sommer einen kleinen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leisten. Eine Gleditschie wächst und gedeiht dann in unmittelbarer Nähe vor der Kreissparkasse.

Kritik im Vorfeld

An den Plänen der Stadt hatte es Kritik aus der Bürgerschaft gegeben. Die Baumschützer hatten sich dafür eingesetzt, den gewachsenen Bestand zu erhalten. Die Bäume würden einer Aufheizung des zentralen Platzes entgegenwirken und für hohe Aufenthaltsqualität sorgen.

Der Argumentationslinie der Initiative zufolge haben die zuletzt heißen Sommer gezeigt, dass die 50 bis 60 Jahre alten Bäumen wohltuenden Schatten spendeten und damit gerade auch für ältere Menschen mit schwächerem Kreislauf ein wichtiger Rückzugsort seien. Die Neupflanzung von jungen Bäumen könne den Verlust nicht wettmachen. Es brauche Jahrzehnte, bis die neuen Bäume dieselbe Funktion erfüllen können wie alten.