Für die neueste Ausgabe des „Spongo“ wurde das Redaktionsteam des Nürtinger Hölderlin-Gymnasiums vom Kultusministerium ausgezeichnet. Drei Jahre lang hat es gedauert bis das Heft fertig war.

Nürtingen - Stolze 340 Gramm wiegt die neueste Ausgabe des „Spongo“. Der „Spongo“ ist die Schülerzeitschrift des Hölderlin-Gymnasiums in Nürtingen. Doch das Druckwerk ist nicht nur im engeren Sinn des Wortes ein Schwergewicht. Auch inhaltlich und optisch macht die Zeitschrift einiges her. Dank den gut recherchierten Inhalten und dem professionellen Layout hat sich der „Spongo“ bei einem Wettbewerb des Kultusministeriums gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt und einen mit 300 Euro dotierten Preis gewonnen. Das Geld soll der Finanzierung der aktuellen Ausgabe sowie einer geplanten weiteren Ausgabe im kommenden Jahr dienen. Von 42 Bewerbern wurden 15 mit einem Preis von einer Jury mit Vertretern des Kultusministeriums, der Jugendstiftung Baden-Württemberg und der Redaktion des Radiosenders Das Ding ausgezeichnet.

 

„Es war anscheinend ansprechend für die Leser“, freut sich Franziska Beier. Die 18-Jährige hatte als eine der Chefredakteurinnen die Fäden für die neueste Spongo-Ausgabe in der Hand. Doch bis die Ausgabe mit der Nummer 44 fertig war, hat es mehr als drei Jahre gedauert, wie sie sich gemeinsam mit der ehemaligen Hölderlin-Gymnasiastin Diellëza Hyseni (19) erinnert. Zuletzt sei der „Spongo“ im Jahr 2013 erschienen. „Es war schwer, Leute zu finden, die mitmachen“, sagt Hyseni. Im Juli erschien nun die neueste Ausgabe der Schülerzeitschrift.

Auch die Lehrer kommen zu Wort

Die jahrelange Vorarbeit hat sich offenbar gelohnt. Die Zeitschrift mit dem Titelthema „Zeitreisen“ beinhaltet einerseits klassische Schülerbeiträge wie Lehrerinterviews. Darüber hinaus gibt es aber auch kreative Essays, beispielsweise mit dem Titel „Liberté oder lieber Tee?“ sowie Amüsantes wie eine To-do-Liste für Weltretter oder eine Anleitung „How-to-get nutzlos in 3 Schritten“. Außerdem beinhaltet es ein spannendes Interview mit der Tierschützerin Lena Strohm, die unter dem Namen „Hundeliebe“ bei Instagram aktiv ist.

Dass die Zeitschrift in gedruckter Form und nicht nur online erscheinen sollte, war für die Redakteurinnen von Anfang an klar. „Ich finde es schön, dass wir es gedruckt haben“, sagt Hyseni, die inzwischen Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität in Stuttgart studiert. Und ihre ehemalige Mitschülerin Franziska Beier bestätigt, dass es von Anfang an festgestanden habe, dass der „Spongo“ am Ende als Druckwerk in die Hand genommen werden solle.

Nachfolger sind schon gefunden

Was der Name „Spongo“ bedeute, wo er herkomme, warum die Zeitung so heiße, das werde schon lange an der Schule diskutiert. Es gebe „viele Mythen und Theorien“ dazu, berichtet die Studentin Diellëza Hyseni. Eine der Theorien zur Namensherkunft sei, dass Spongo einst der Name des Schulmaskottchens war. Ob das stimmt, weiß aber heute keiner an der Schule mehr so richtig. Sicher sei dagegen, dass es die Schülerzeitung am Hölderlin-Gymnasium schon sehr lange gebe, wahrscheinlich sogar schon seit mehr als vierzig Jahren, vermutet Hyseni.

Inzwischen hat das Zeitungsmachen am Hölderlin-Gymnasium wieder frischen Wind aufgenommen. Es seien rund dreißig Schüler, die sich an der nächsten Ausgabe beteiligen wollten, berichtet Beier. Den Fehler ihrer Vorgänger, die sich nicht rechtzeitig um eine Nachfolge gekümmert hatten, wollen sie nicht wiederholen. Unter den neuen Schülerzeitungsredakteuren sind viele Jüngere. Das freut auch das Lehrerkollegium, das zu den treuen Käufern des „Spongo“ zählt. In der Oberstufe sei der Stundenplan vieler Schüler sehr engmaschig. Das sagt die Rektorin des Gymnasiums, Beate Selb. Viele Schüler hätten kaum noch Zeit, sich in ihrer Freizeit der Schülerzeitung zu widmen, bedauert sie. Umso mehr freut sie sich, dass nach drei Jahren eine neue Ausgabe der Schülerzeitschrift erschienen ist. „Wir sind gespannt, wie es weitergeht.“