Die Nürtinger Ruoff Stiftung zeigt Werke von Ernst Barlach und Fritz Ruoff – im Fokus steht das Menschenbild.

Nürtingen - Nicht alle Tage kann eine Stadt mit 40 000 Einwohnern wie Nürtingen mit einem großen Namen aus der Kunstwelt aufwarten. Der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung ist es gelungen, für die neue Ausstellung „Existenz Mensch“, die am Sonntag, 11. November, um 11 Uhr in der Schellingstraße 12 eröffnet wird, das Ernst Barlach Haus in Hamburg mit ins Boot zu holen. Werke Barlachs treten in Dialog mit ausgewählten Skulpturen und Zeichnungen Fritz Ruoffs. Die Auseinandersetzung mit dem Menschenbild verbindet die beiden Künstlerpersönlichkeiten auf grundlegende Weise.

 

Einer der wichtigsten deutschen Künstler

Ernst Barlach (1870-1938) zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts. Am bekanntesten ist sein bildhauerisches Werk. Zudem hinterließ er ein druckgrafisches, zeichnerisches und literarisches Werk. Für die Ausstellung haben die Hamburger Transportkisten mit 35 Zeichnungen an den Neckar geschickt. „Totentanz“, „Kindstot“ und „Massengrab“ sind die Titel dreier Werke, in denen Barlach Kriegserfahrungen verarbeitet. Wie kann der Mensch im Spannungsfeld von Geist und Emotionalität seine Existenz begründen? Wie geht er mit seiner Zerrissenheit um? Diese existenziellen Fragen sprechen mit großem Ernst nicht nur aus Ernst Barlachs Werken, sondern auch aus Fritz Ruoffs Arbeiten.

Der Direktor des Barlach Hauses führt in die Ausstellung ein

Dass diese bemerkenswerte Ausstellung zustande kommt, ist vor allem das Verdienst von Hildegard Ruoff. Die Witwe von Fritz Ruoff, die im nächsten Jahr ihren 100. Geburtstag feiert, durfte dabei auf die Unterstützung des Nürtinger Kulturamts zählen. Nach Giorgio Morandi (2016) und Anton Stankowski (2017) präsentiert die Stiftung dieses Jahr mit Barlach erneut eine herausragende Künstlerposition der Moderne. Dass der Direktor des Barlach Hauses, Karsten Müller, am Sonntag in die Ausstellung einführen wird, unterstreicht den Stellenwert der Nürtinger Stiftung.