Die rustikale Krippe auf dem Weg zur Katharinenlinde erfreut jedes Jahr viele Spaziergänger. Jetzt haben Unbekannte Josef und Maria zerstört.

Esslingen - Seit rund fünf Jahren baut Maximilian Eberhardt zu Heiligabend die kleine Krippe auf. Die rund 80 Zentimeter großen Figuren hat er selbst mit der Stichsäge aus Abfallholz ausgesägt und später noch angemalt. Zuerst ist der Engel entstanden, später kamen dann noch Maria, Josef und ein Jesuskind dazu, die sich alle unter dem kleinen, selbst gezimmerten Dach versammeln. Ist die Fichtenholz-Krippe auch noch so rustikal und einfach gestaltet, – bei Spaziergängern, die hier vorbeikommen, wenn sie zur Katharinenlinde laufen, ist sie sehr beliebt. Vor allem Familien mit Kindern bleiben stehen. Zur Krippe gehört auch eine kleine Laterne, in der eine Kerze brennt. Ging die mal aus, dann kam es schon oft vor, dass Spaziergänger sie wieder angezündet oder gleich eine frische Kerze mitgebracht haben. „Die Leute haben sich immer sehr daran gefreut“, hat Maximilian Eberhardt die Erfahrung gemacht.

 

Dem Engel fehlt ein Ohr

Fünf Jahre lang ist nichts passiert. Doch jetzt, vermutlich vom 27. auf den 28. Dezember, wurde die Krippe zerstört. Die Figur des Josef besteht praktisch nur noch aus Einzelteilen. Die Maria war zunächst ganz verschwunden – bis Passanten Teile der Holzfigur im Gebüsch entdeckten. Dem Engel wurde ein Ohr abgerissen. Maximilian Eberhardt möchte den Vorfall eigentlich nicht zu hoch hängen. „Wer so etwas macht, kann einem doch nur leidtun“, sagt er. Auszuschließen sei es nicht, dass jemand – wahrscheinlich in angetrunkenem Zustand – über die Holzfiguren nur gestolpert ist und sie dabei kaputt gegangen sind. Doch manches spricht eher für Vorsatz. Die Figuren sind auf Brettern festgeschraubt, die mit Pflöcken im Boden befestigt sind. „Da musste man schon etwas Gewalt anwenden“, vermutet Eberhardt.

Schreiner gesucht, der neue Figuren spendet

Ob es die Krippe wieder geben wird, ist offen. Die Maria- und Josefsfigur muss in jedem Fall ersetzt werden. „Ob ich das bis dahin schaffe, weiß ich noch nicht“, bedauert Hobbybastler Eberhardt. Aber wer weiß, vielleicht tut sich bis dahin noch ein Weihnachtsgeschenk auf. „Ein Schreiner, der neue Figuren machen möchte, kann sich gerne melden“, sagt Eberhardt. Viele Spaziergänger würden sich garantiert freuen.