Jetzt ist es amtlich: Am Donnerstag hat die Stadt Stuttgart entschieden, den Weihnachtsmarkt abzusagen. Einzelne Verkaufsstände werden im Dezember zugelassen, aber ohne Bratwurst und Glühwein.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Überraschend ist die Pressemitteilung nicht, die am Donnerstag aus dem Rathaus kam. Die Entscheidung, den Weihnachtsmarkt endgültig abzusagen, sei nicht leicht gefallen, erklärt darin OB Fritz Kuhn (Grüne). Doch „die aktuelle Infektionslage“ lasse das „Beisammensein auf engem Raum“ nicht zu. Der Rathauschef wirbt um Verständnis bei den Marktbetrieben und erklärt die kleine Alternative so: „Wir bieten an, dass im Innenstadtbereich einzelne Verkaufsstände mit typisch weihnachtlichem Sortiment aufgebaut werden. So kann es doch ein wenig Weihnachtsatmosphäre in der City geben.“ Die Stände müssten großen Abstand haben und dürften weder Speisen noch Getränke verkaufen. Glühwein ist also nicht erlaubt.

 

„Der klassische Weihnachtsmarkt hat in der Corona-Zeit keine Chance“

Die Entscheidung, den Weihnachtsmarkt endgültig abzusagen, ist am Donnerstag im Verwaltungsstab „Corona“ der Stadt Stuttgart „unter Einbeziehung der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart“ gefallen. Zwei große, beleuchtete Weihnachtsbäume werden auf dem Schlossplatz und auf dem Marktplatz wie in den Vorjahren errichtet. „Dies schafft ein schönes Ambiente für die Einkäufe in der Adventszeit“, sagt Andreas Kroll, der Geschäftsführer von in.Stuttgart. Der klassische Weihnachtsmarkt habe in der Corona-Zeit leider keine Chance, bedauert er, aber man werde versuchen, in deutlich abgespeckter Form für eine weihnachtliche Stimmung zu sorgen.

Kuhn: „Das Herunterfahren ist verhältnismäßig“

Die Stadt, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, werde „eine gewisse Anzahl an Ständen zulassen, die in erforderlichem Abstand innerhalb der Innenstadt aufgestellt sind“. Imbiss- und Getränkestände seien nicht erlaubt. Zum Zug kommen Buden mit weihnachtlichen Angeboten oder Süßwarenhändler, die Waren zur Mitnahme anbieten. „Die Betreiber müssen darauf achten, dass vor den Ständen die Abstandsgebote beachtet werden“, schreibt die Pressestelle der Stadt. Abschließend wird OB Fritz Kuhn wie folgt zitiert: „Die Beschlüsse der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten sind hart, aber sie sind richtig. Hätte man länger gezögert, hätten sie noch härter ausfallen müssen. 75 Prozent der Neuinfektionen sind nicht mehr nachvollziehbar. Deswegen ist das Herunterfahren auch verhältnismäßig.“