Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) verliert seinen wichtigsten Bürgermeister Michael Föll (CDU). Dieser soll vom Stuttgarter Rathaus ins Kultusministerium zu Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) wechseln.

Stuttgart - Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wirbt der Landeshauptstadt den wichtigsten Bürgermeister ab. Wie die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten, wird Stuttgarts Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) neuer Amtschef im Kultusministerium. „Ich freue mich, mit Michael Föll künftig einen ausgewiesenen politischen und strategisch denkenden Kopf als Ratgeber und Unterstützer an meiner Seite zu haben“, bestätigte Eisenmann die Personalie gegenüber dem Blatt. Die bisherige Amtschefin Gerda Windey wird laut Eisenmann auf eigenen Wunsch hin künftig als Abteilungsleiterin im Kultusministerium arbeiten. Sie danke Windey „für die stets kompetente und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ in den vergangenen zweieinhalb Jahren und respektiere ihren Wunsch, an einer weniger herausgehobenen Position im Kultusministerium zu wirken, sagte Eisenmann der Zeitung. Wann genau der Wechsel vollzogen wird, ist dem Bericht zufolge noch unklar. Im Gespräch sei Anfang nächsten Jahres.

 

Eisenmann war elf Jahre Schulbürgermeisterin

Dem Bericht zufolge gilt die Personalie als Anzeichen dafür, dass Eisenmann nicht, wie von Teilen ihrer Partei gewünscht, als Kandidatin bei der Stuttgarter OB-Wahl im Jahr 2020 antreten wird. Vielmehr unterstreiche Eisenmann damit ihre Ambitionen auf die Spitzenkandidatur der CDU bei der nächsten Landtagswahl 2021, schreibt die Zeitung.

Eisenmann war in Stuttgart elf Jahre Schulbürgermeisterin, ehe sie im Mai 2016 ins Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) berufen wurde. Föll ist in Stuttgart seit 2004 Bürgermeister für Wirtschaft und Finanzen und gilt in der Stadtverwaltung als der starke Mann. Stuttgart hat neben Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sieben Bürgermeister. Drei stellt die CDU als stärkste Fraktion im Gemeinderat. Wer Föll ersetzen soll, ist noch unklar. Die CDU hat das Vorschlagsrecht.