Der Job an der Rathausspitze wird unattraktiver, die Kandidatensuche schwerer – ein landesweiter Trend. Doch woran liegt das? Kurz vor der OB-Wahl in Esslingen geht unser Reporter Martin Metzger dieser Frage auf den Grund.

Esslingen - Die Landtagspräsidentin und Stuttgarter Stimmenkönigin bei der Landtagswahl gab ihren grünen Parteifreunden gleich mal einen Korb. Oberbürgermeisterin in der Landeshauptstadt? Kein Interesse. Warum eigentlich nicht? Muhterem Aras mag ihre subjektiven Gründe haben, aber es gibt auch einen objektiven Trend: Das Spitzenamt in einer Stadt oder Gemeinde wird „heute tendenziell als unattraktiver empfunden als vor einem oder zwei Jahr-zehnten“. Paul Witt, Professor für Kommunalpolitik an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl und bis zu seiner Emeritierung Rektor an dieser baden-württembergischen Bürgermeisterschmiede, drückt es relativ vorsichtig aus. Doch möglicherweise hängt es ja damit zusammen: Das Kandidatenspektrum etwa bei der Stuttgarter OB-Wahl im November vergangenen Jahres – jetzt kann man es ja sagen – war für eine Stadt dieser Bedeutung bescheiden. Und in Esslingen? „Ein durchaus qualifiziertes Bewerberfeld“, lobt Witt. Alles weitere mögen die Wählerinnen und Wähler entscheiden.