Zumindest diese Konstellation wird nun nicht eintreten. Inge Horn, die einen überaus engagierten Wahlkampf geführt hatte, ist es nicht gelungen, die Mehrheit für sich zu gewinnen. Aus ihrer Enttäuschung macht die diplomierte Stadtplanerin, die zwölf Jahre das Leonberger Baudezernat geleitet hatte, keinen Hehl: „Ich hätte unsere Stadt sehr gerne in ihre Zukunft begleitet“, sagt die 54-Jährige am Tag danach. Inhaltliche Punkte hält Horn für nicht wahlentscheidend: „Da gab es zwischen Herrn Kaufmann und mir ja keine allzu dramatischen Unterschiede.“ Doch der Wunsch nach einem völlig neuen Gesicht an der Stadtspitze wäre in der Bevölkerung einfach zu groß gewesen.

 

Trotzdem bereut die gebürtige Leonbergerin ihr Kandidatur nicht. „Der Wahlkampf hat mir viele wichtige Eindrücke und Meinungen gebracht“, sagt sie. „Ich stehe zu meiner Entscheidung und bedanke mich bei den vielen Menschen, die mir geholfen haben, sehr herzlich.“ Fürs Erste zumindest ist Horns Ausflug in die Politik beendet. Nach nur einem Tag Pause will sie in ihrem Hauptberuf als Geschäftsführende Gesellschafterin eines Projektentwicklungsunternehmens wieder voll einsteigen.

Bei der OB-Wahl hatte Martin Kaufmann 51,98 Prozent erzielt, Inge Horn 26,29 Prozent, Ulrich Vonderheid 12,6 Prozent und Klaus Brenner 8,91 Prozent.

Kaufmann ist direkt gewählt und löst am 1. Dezember Bernhard Schuler ab, der dann nach 24 Jahren in den Ruhestand geht. Die Beteiligung bei der OB-Wahl war übrigens geringer als bei der Bundestagswahl (81 Prozent) und betrug 68,3 Prozent.