Der SPD-Politiker Peter Kurz bleibt mit 52 Prozent der Stimmen Oberbürgermeister von Mannheim. Doch sein CDU-Herausforderer Peter Rosenberger zeigt sich in der sozialdemokratischen Hochburg über seine 44,9 Prozent sehr zufrieden.

Mannheim - D

 

er Sozialdemokrat Peter Kurz bleibt Oberbürgermeister in Mannheim. Im zweiten Wahlgang am Sonntag kam er auf exakt 52 Prozent der Stimmen und lag damit klar vor seinem Herausforderer von der CDU, Peter Rosenberger. Der derzeitige Oberbürgermeister von Horb und gebürtige Mannheimer erhielt in seiner alten Heimatstadt immerhin 44,9 Prozent der Wählerstimmen – und erzielte damit ein deutlich besseres Ergebnis als die meistern christdemokratischen Bewerber bei den vergangenen OB-Wahlen in Mannheim.

Nach dem Rückzug des Freien-Wähler-Kandidaten Christopher Probst, der in der ersten Runde fast 16 Prozent der Stimmen erreicht hatte, haben beide im Rennen verbliebenen Vertreter der großen Parteien deutlich zugelegt, wobei Probst wohl etwas mehr vom Verzicht des FWV-Vertreters profitiert hat als Kurz, aber längst nicht alle seiner Stimmen aus dem so genannten bürgerlichen Lager zu sich herüberziehen konnte.

Auch die tropische Hitze trägt zur Wahlmüdigkeit bei

Der Herausforderer und der Amtsinhaber sowie ihre Wahlkampfhelfer hatten nach dem ersten und für Kurz enttäuschenden Wahlgang vor drei Wochen ihre Anstrengungen noch einmal spürbar verstärkt und bis zur allerletzten Minute um Stimmen geworben. Ein durchschlagender Erfolg war ihnen dabei dennoch nicht beschieden; bei tropischen Temperaturen am Sonntag blieb die Wahlbeteiligung mit 28,7 noch einmal geringfügig unter den 30,7 Prozent des ersten Urnengangs. Beim zweiten Wahlgang haben knapp 67 000 von insgesamt 235 000 Wahlberechtigten abgestimmt. Die Beteiligung war damit klar unter den Erwartungen geblieben.

Diejenigen, die ihre Stimmen abgegeben haben, haben es, wie von vielen erwartet, auch noch einmal spannend gemacht. Gespannte Stille herrschte denn auch beim Beginn der öffentlichen Auszählung im Saal der Volkshochschule. Nach dem Eingang der ersten Ergebnisse der meist kleineren Wahlbezirke sah es eine knappe Viertelstunde lang nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Doch dann stabilisierte sich der Vorsprung des Amtsinhabers.

Als erster wagte sich Peter Rosenberger, sichtlich abgekämpft aber auch zufrieden an die Mikrofone. Er gratulierte Kurz zum Sieg , freute sich aber auch über sein mehr als respektables Abschneiden in der traditionellen „roten Hochburg“, in der die SPD das Ruder an der Stadtspitze seit 1948 in der Hand hält. Er sei „richtig stolz auf die CDU in Mannheim“, mit der er sein gutes Ergebnis errungen habe: „Damit kann ich erhobenen Hauptes Danke sagen.“ Auch Kurz war die Erleichterung anzusehen, dass der Wahlkampfmarathon zu Ende ist. Die letzten Wochen und Monate seien „sehr anstrengend und herausfordernd gewesen. Da bin ich jetzt natürlich sehr froh über diesen Erfolg“, sagte er und fügte hinzu: „In Großstädten ist der ja heute nicht mehr selbstverständlich“.

Er habe, sicher einiges aus dem Wahlkampf für die Debatten der nächsten Zeit mitgenommen, erklärte er kündigte aber auch an, dass er seiner Linie treu bleiben werde. Er habe ja vor Beginn des Wahlkampfes deutlich gemacht, dass er die Entscheidung der Wähler auch als Richtungsentscheid über seine bisherige Amtsführung betrachte.