Die Botschaft auf Marian Schreiers Auto ist klar: „Zieh zurück“ steht auf der Motorhaube, die Worte „Karrierist“ und „Sau“ folgen. Der parteilose Stuttgarter OB-Kandidat gibt eine Stellungnahme auf Twitter ab.

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Stuttgart - Unbekannte haben in der Nacht zum Samstag offenbar das Auto des Stuttgarter OB-Kandidaten Marian Schreier beschädigt. Der 30-Jährige schrieb am Samstagmittag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Nachdem seit gestern wilde Verschwörungstheorien über mich verbreitet werden, wurde gestern Nacht auch noch mein Auto beschädigt.“ Er veröffentlichte zudem eine Stellungnahme, in der er klarstellte, dass er als Kommunalpolitiker einiges gewohnt sei und die Sachbeschädigung nicht überbewerten wolle. Er wünsche sich aber, dass man wieder zu der fairen Diskussion des ersten Wahlgangs zurückkehre.

 

Der parteilose Anwärter auf den OB-Sessel, dessen SPD-Mitgliedschaft derzeit ruht, veröffentlichte zwei Bilder: Eines zeigt die Motorhaube seines Autos, auf der steht: „Zieh zurück“ sowie die Worte „Karrierist“ und „Sau“. Ein anderes Foto zeigt den beschädigten rechten Seitenspiegel.

Auf Twitter waren Stimmen laut geworden, dass Schreier finanziell von der Operation Libero unterstützt werde, einer politischen Bewegung in der Schweiz, die laut der Schweizer Wochenzeitung WOZ wiederum fragwürdige Methoden im Wahlkampf einsetze.

Schreier schreib in seiner Stellungnahme, dass er „weder finanziell noch organisatorisch noch sonst wie (...) von der Operation Libero unterstützt“ werde. Auch seitens der Bewegung hieß es auf dem Kurznachrichtendienst, man habe nicht im Geringsten etwas mit dem Wahlkampf von Marian Schreier zu tun.

Zu einer persönlichen Auskunft war Schreier am Samstag nicht bereit. Man wolle es bei der auf Twitter veröffentlichen Stellungnahme belassen, hieß es aus gut unterrichteten Kreisen. Der Vorfall sei bei der Polizei angezeigt worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, weitere Details nannten die Beamten aus Stuttgart nicht.

Marian Schreier wird auch im zweiten Wahlgang als Stuttgarter OB-Kandidat antreten. Dagegen hatte Veronika Kienzle (Grüne) überraschend ihre Kandidatur zurückgezogen, nachdem die Verhandlungen um ein gemeinsames öko-soziales Bündnis gescheitert waren.