Am Sonntag findet in Mannheim die Stichwahl für den Oberbürgermeister statt. Peter Kurz (SPD) muss sich gegen seinen CDU-Kontrahenten Peter Rosenberger behaupten.

Mannheim - Am Sonntag, da gibt es keine Zweifel bei den Beteiligten, gilt es bei der Mannheimer OB-Wahl. Im zweiten Anlauf entscheiden die Bürger, wer in den nächsten acht Jahren an der Spitze der Stadt stehen wird. Nachdem der Amtsinhaber Peter Kurz (SPD) vor drei Wochen im ersten Wahlgang mit 46,8 Prozent für viele überraschend die absolute Mehrheit verpasst hat, sorgt sich auch über die Stadtgrenzen hinaus mancher in der SPD, ob die seit Jahrzehnten bestehende Hochburg an Rhein und Neckar womöglich „wackelt“.

 

Dafür allerdings müsste der CDU-Herausforderer, der Horber OB Peter Rosenberger, schon noch deutlich zulegen. Er ist im ersten Wahlgang auf 33,6 Prozent der Stimmen gekommen. Beachtliche 15,9 Prozent hat der Kandidat der Freien Wähler der Mannheimer Liste (ML), Christopher Probst abgeräumt, der nicht mehr antritt.

Auf dessen Stimmenpotenzial hoffen daher Rosenberger und seine Wahlkampfleute. Doch scheint es fraglich, dass diese Hoffnungen sich auch erfüllen. Probst selbst hat nicht nur keine Wahlempfehlung abgegeben, sondern auch ziemlich kühl auf das Werben der CDU um Unterstützung reagiert, dafür aber durchaus gewisse Sympathien für Kurz erkennen lassen.

Vor allem die Haltung zur Bundesgartenschau 2023 trennt die Kandidaten

Beide trennt vor allem ihre Haltung zur 2023 geplanten Bundesgartenschau, dem größten Zankapfel dieser Wahl. Auf die Schau – sie war ursprünglich eine Idee der CDU – will zwar auch Rosenberger auch nicht ganz verzichten, aber er will den Kritikern und Gegnern entgegenkommen und sie deutlich abspecken. Dennoch haben sowohl die Buga-kritische ML, als auch die FDP auf eine Wahlempfehlung für den Mann aus Horb verzichtet. In der Endphase gab es gleichwohl einen, nicht nur wetterbedingten, heißen Wahlkampf. Beide Seiten haben viel versucht, um zusätzliche Wähler zu mobilisierten. Kurz und Rosenberger haben noch einmal etliche Hausbesuche und andere Termine absolviert, beide wollen bis zur letzten Minute für sich werben – selbst am Sonntagmorgen stehen noch Termine auf dem Plan.

Auch die Grünen, die sich offiziell für Kurz’ ausgesprochen und zu dessen Gunsten auf einen eigenen Kandidaten verzichtet haben, wollen am Samstag noch mal in allen Stadtteilen Wahlstände aufbauen. Viel wird darauf ankommen, ob die Mannheimer am Sonntag ihr Wahlrecht trotz hoher Temperaturen etwas eifriger ausüben als vor drei Wochen. Da lag die Beteiligung nur bei 30,7 Prozent. Mathias Kohler, Wahlkampfleiter von OB Kurz, ist zuversichtlich, dass diesmal ein paar mehr Wähler ihr Kreuz beim SPD-Mann machen: „Es ist gut gelaufen, ich glaube schon, dass wir nochmals zulegen können“.