Der scheidende OB Kuhn hatte sich 1800 zusätzliche Wohnungen pro Jahr auf die Fahne geschrieben. Das reicht dem Hausbesitzerverein und dem Mieterverein nicht.

Stuttgart - Eine Zahl steht für die Misere: In Stuttgart fehlten 25 000 Wohnungen, glaubt der Mietervereinschef Rolf Gaßmann. Die Zahl sei stark gewachsen, weil in den vergangenen acht Jahren 48 000 Menschen nach Stuttgart zogen. Und bereits 2012 hätten nach einer Studie des Pestel-Instituts 8000 Wohnungen gefehlt. Daher erhofft sich Gaßmann eine neue Debatte, neue Konzepte und eine Neuausrichtung der Wohnungspolitik. Es fehle an Grundstücken, nicht an Investoren: „Das muss der nächste OB angehen.“ Und wie das in puncto Wohnungsmangel öfters war, haut der Haus- und Grundbesitzerverein in die gleiche Kerbe. Die Verwaltung, so Geschäftsführer Ulrich Wecker, müsse selbst aktiv werden und überdies Aktivitäten zusammenführen. Das Bündnis für Wohnen, das der OB Fritz Kuhn (Grüne) vor Jahren zögerlich ins Leben rief, sei eine „Totgeburt“. Und es sei da auch nur um ein paar Hundert Sozialwohnungen gegangen, die die Stadt mit der Vergabe von Erbbaurechten erreichen wollte.