Nach dem Verzicht von Amtsinhaber Fritz Kuhn tut sich bei den erfolgsverwöhnten Grünen plötzlich ein Personalvakuum auf. Die vermeintlichen Platzhirsche sollten sich vor der OB-Wahl im November nicht zu sicher fühlen, meint Lokalchef Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Stell dir vor, in Stuttgart ist OB-Wahl – und kein Grüner steht auf dem Wahlzettel, weil sich niemand dafür gefunden hat. Niemand, der bereit gewesen wäre, monatelang Wahlkampf zu führen mit allem was dazugehört: sich in der Stadt die Hacken ablaufen, Hausbesuche machen, sich bei jedem Heckenbeerlesfestle zeigen, Leuten zuhören, auch solchen, die anstrengend sind, unbequeme Fragen beantworten, Kritik einstecken, sein Privatleben opfern. Und das ist ja nur der Anfang. Im Fall des Wahlerfolgs fängt die Knochenmühle erst so richtig an, zu mahlen: die oder der Neue an der Rathausspitze muss eine Verwaltung mit Tausenden Mitarbeitern führen, mit dem Gemeinderat klarkommen, Versprechen einhalten, die Stadt überzeugend vertreten, Bürgernähe überzeugend leben, sich für nichts zu schade sein, für Stuttgart brennen . . .