In Freiburg haben die Bürger ihren Rathauschef in die Wüste geschickt. Dies ist längst kein Einzelfall mehr im Südwesten und hat seine Gründe, kommentiert Achim Wörner.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Freiburg - Für Dieter Salomon ist es ein persönliches Desaster und für seine grüne Partei eine bittere Lektion: Mit Pauken und Trompeten ist der so eloquente und erfahrene Oberbürgermeister der Stadt Freiburg bei der sonntäglichen Stichwahl durchgefallen, geschlagen von dem parteilosen, als Nobody angetretenen Martin Horn. Dieses Ergebnis ist eine veritable kommunalpolitische Sensation, da Salomon noch vor wenigen Wochen mehr als fest im Sattel zu sitzen schien. Doch je näher der Wahltag rückte, desto deutlicher wurde, dass die Beziehung zwischen dem Schultes und größeren Teilen der Bürgerschaft Brüche aufwies. Zu abgehoben erschien der Regierungsstil des 57-Jährigen, sodass es dem jungen, von außen kommenden Herausforderer genügte, einen Anti-Salomon-Wahlkampf zu führen. Konkrete eigene Visionen für eine Stadt der Zukunft brauchte es gar nicht erst.