Drei Kräne und eine Fachfirma arbeiten daran, dass die Verbindung auf die Oberesslinger Neckarinsel noch vor Weihnachten wieder steht.

Auf dem gleichen Weg, wie sich ihre maroden Vorgänger vor fünf Wochen verabschiedet hatten, werden ihre Nachfolger bis Freitag in ihren neuen Job eingewiesen: Ein riesiger Kran, der mit seinem gewaltigen Ausleger bis zu 700 Tonnen auf drei Meter anheben kann, hievt in diesen Tagen fünf bis zu 20 Tonnen schwere Holzträger mit stählerner Unterkonstruktion über den 91 Meter breiten Neckaraltarm in Oberesslingen. Ein etwas kleinerer Hilfskran transportiert dann die alten, aber überarbeiteten gelben Zugstangen an Ort und Stelle, die die Brückenelemente mit den beiden gelben Pylonen verbinden und ihnen damit den nötigen Halt geben. Und ein weiterer befördert in einem Handwerkerkorb die Fachleute in die richtige Position, die die Stegelemente, die Stangen und die Pylonen miteinander verschrauben.

 

Der Projektleiter Sufian Kurdi und der Tiefbauamtsleiter Uwe Heinemann hoffen, dass die wichtige Fuß- und Radverbindung auf die Neckarinsel – Ziel vieler Ausflügler, Vereinsmenschen und Sportler – bis Weihnachten wieder ihren Dienst aufnehmen kann. Das Vorgängermodell musste nach 30 Jahren im Job ausrangiert werden, weil es an der Grenze seiner Stabilität und damit auch seiner Daseinsberechtigung war.

Harte Zeiten für die Vereine

Seit Anfang August lässt die Stadt den Steg sanieren. Pylonen und Zugstangen bekamen einen neuen Korrosionsschutz, doch die Brückenelemente mit ihren Holzträgern und ihrem Holzbelag waren nicht mehr zu retten. Seit 1. September war der Steg gesperrt und nur vorübergehend noch einmal für wenige Tage offen, als es sich herausstellte, dass sich die Produktion der vorgefertigten neuen Elemente im niedersächsischen Fresenburg verzögern würde. Als dann ihre Vorgänger nach Abtransport den Blick auf die Fundamente der Widerlager freigelegt hatten, mussten auch diese noch überarbeitet werden. „Eigentlich hatten wir Ende November fertig sein wollen, es tut uns sehr leid“, bedauert Heinemann. Die Stadt hatte sich für die Sanierung gezielt einen Zeitraum gesucht, in dem einerseits der Schwimmsportverein, andererseits das Eisstadion auf der Neckarinsel jeweils nur kurze Zeit darunter leiden sollten. Jetzt hat es die Kufenfreunde doch etwas länger getroffen.

Am Dienstag sind die ersten drei neuen Elemente mit dem Schwertransporter angeliefert worden. Am Mittwoch sollen die beiden restlichen folgen. Bis Freitag wird die Fachfirma brauchen, um alle fünfe miteinander zu verbinden. Der neue Steg wird dem alten ziemlich ähneln. Allerdings müssen die Kräne etwas weniger Gewicht lupfen. Denn statt des Holzbelags kommt ein rutschfester, glasfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz. Zudem erhalten die Holzträger eine witterungsbeständige Verkleidung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro.