14 Minuten hat der erste Schnellbus auf der neuen Linie X1 in der Mittagszeit für die Fahrt vom Cannstatter Wilhelmsplatz zum Stuttgarter Wilhelmsbau gebraucht. OB Fritz Kuhn war bei der Promifahrt dabei – und sagte der Linie großen Erfolg voraus.

Stuttgart - Der Schnellbus auf der neuen Expressbuslinie X1 hat seine Jungfernfahrt hinter sich. Am Freitagmittag transportierte er OB Fritz Kuhn (Grüne), einige Stadträte sowie die Chefs des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart und der städtischen Verkehrsbetriebe SSB vom Cannstatter Wilhelmsplatz zum Stuttgarter Wilhelmsbau – sozusagen testweise. Die Fahrgäste konnten dabei buchstäblich erfahren, wie die Schnellbusse künftig durch das innerstädtische Verkehrsdickicht geschleust werden: mit Busschleusen, die sie an den Autos vorbeilotsen, auf der Cannstatter Straße mit einer eigenen Spur, die morgens in Richtung Zentrum und abends in Richtung Cannstatt befahren wird, sowie mit Freischaltungen von Ampeln.

 

Nach 14 Minuten am Wilhelmsbau angekommen, prophezeite Kuhn der Expressbuslinie eine großartige Zukunft, vor allem wegen es „sensationellen Fünf-Minuten-Takts“, in dem die Busse an den insgesamt sechs Haltestellen vorfahren. „Da braucht man keinen Fahrplan mehr zu lesen“, sagte Kuhn. Gedacht sind die Expressbusse in erster Linie zur Entlastung für überfüllte Stadtbahnen auf den Tallängslinien, aber auch für Fahrgäste, die von einer Ecke in der City zur anderen wollen. Die Linie X1, sagte Kuhn, sei „ein sensationelles Modell auch für die anderen Busverkehre der Zukunft in dieser Stadt“.

Es geht um Entlastung von Stadtbahnen – aber nicht nur

Bei der Fahrtzeit können die Stadtbahnen zwar durchaus mithalten, aber darum gehe es ja nicht allein, sagte SSB-Technikvorstand Wolfgang Arnold unserer Zeitung. Und auch nicht nur um Entlastung von gut gefüllten Stadtbahnen. Man sondiere hier auch die Zukunft des Busverkehrs mit Gelenkbussen, die über einen innovativen Antrieb verfügen und umweltfreundlicher sind. Und man lote auch die Möglichkeiten aus, die Busse besser und schneller durch den Verkehr zu lenken. Das sei wichtig, denn Busse hätten im Vergleich zu den Schienenfahrzeugen das Problem, dass sie keinen eigenen Fahrweg für sich allein hätten.

Nach der Jungfernfahrt konnten am Freitag auch andere Fahrgäste zur Schnupperfahrt ohne Ticket einsteigen. Am Wochenende pausieren die Schnellbusse – wie künftig auch. Der Regelbetrieb startet am Montag, 15. Oktober. Die Busse fahren montags bis freitags von 6 bis 20.30 Uhr.