Dass aus dem FDP-geführten Bundesverkehrsministerium ÖPNV-Strukturreformen angemahnt werden, ärgert den grünen Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Welche Schritte geplant sind, um das komplizierte Verbundsystem zu vereinfachen.

Wer sich im Bundesverkehrsministerium umhört, erfährt schnell vom Südwesten als Problemfall, weil dort rund ein Fünftel der republikweit gut 100 Verkehrsverbünde beheimatet ist. „Alleine in Baden-Württemberg sind es 21 Stück“, sagt Staatssekretär Michael Theurer, seines Zeichens auch FDP-Chef im Land. Die Kritik hinter der Aussage lässt sich leicht dazudenken: Manche Länder sollen mit Geldforderungen leiser sein, wenn sie den eigenen Beritt nicht kundenfreundlich reformieren – das sei nicht Sache Berlins, wie Theurer betont: „ Hier sind vor allem die Länder in der Pflicht, denn wir als Bund unterstützen zwar finanziell, doch die Zuständigkeit für den Nahverkehr liegt bei Ländern und Kommunen.“