Der Wirecard-Skandal erhält endgültig eine politische Dimension: Denn der Finanzminister Olaf Scholz wusste früh von Unregelmäßigkeiten, bestreitet aber, zu wenig getan zu haben.

Berlin - Eine Summe von 1,9 Milliarden Euro ist spurlos verschwunden – ausgerechnet bei einem Unternehmen aus dem sonst für so seriös befunden Kreis der 30 Dax-Konzerne. Die Luftbuchungen des Dienstleisters Wirecard, der beispielsweise auch der Lebensmittelkette Aldi Süd Bezahlsysteme zur Verfügung gestellt hat, fügen sich zu einem der größten Finanzskandale dieser Republik zusammen. Hinzu kommt der Imageschaden für den Finanzplatz Deutschland, weil die Aufsichtsbehörde Bafin zwar von Unregelmäßigkeiten wusste, die Vorgänge aber nicht unter Kontrolle gebracht hat.