Bei den 22. Pflugtagen werden historische Landmaschinen bestaunt.

Göppingen - Das Knattern der Motoren war bereits von Weitem zu hören. Bei den 22. Pflugtagen im Göppinger Teilort Bartenbach wurden am Wochenende historische Landmaschinen, von den Inhabern liebevoll restauriert, ausgestellt. Nach dem Auftakt am Samstag kamen am Sonntag mehr als hundert Fahrer mit ihren Oldtimern auf der Wiese zwischen Bartenbach und Rechberghausen.

 

„Ein völlig entspanntes Fahren“

Unter den Landmaschinen war auch ein Traktor der Marke Deutz von 1959. „Es ist ein völlig entspanntes Fahren“, sagt Dirk Möllenhoff, dem die Maschine gehört. Der Traktor fährt mit seinen 25 Pferdestärken maximal 20 Km/h. Mit der Landwirtschaft hat er eigentlich nichts zu schaffen. „Für meinen Garten brauche ich ihn nicht“, sagt der Hobbytraktorfahrer und lacht. Unter der Woche steht das Schmuckstück normalerweise in einer Tiefgarage in Schorndorf.

Gleich neben dem Deutz von 1959 stand ein roter Fahr, Model D130. „Den habe ich vor dem Schrott gerettet“, berichtet Werner Grüßhaber. Für eine Kiste Bier habe er das Gefährt von 1956 bekommen. „Ich bin in der Landwirtschaft groß geworden“, erklärt der Traktorfan seine Begeisterung für die alten Landwirtschaftsmaschinen. Genutzt werde das Fahrzeug hin und wieder immer noch. Der Bruder habe noch einen Landwirtschaftsbetrieb, dort komme der alte Fahr gelegentlich auch heute noch zum Einsatz.

Man kommt schnell ins Gespräch

Ausgerichtet werden die Pflugtage vom Traktoren- und Traditionsverein Bartenbach/Hohenstaufen. Derzeit finde ein Generationenwechsel innerhalb des 160 Mitglieder zählenden Vereins statt, berichtet der 24-jährige Christian Fuchs. Er ist der Vorstand des Vereins. „Viele Leute haben einen Spleen für diese Fahrzeuge“, erklärt er. Neben den Pflugtagen unternehmen die Vereinsmitglieder selbst regelmäßig Ausflüge zu Traktorentreffen. Bereits am kommenden Wochenende steht der nächste Ausflug an. „Traktorfahrer sind aufgeschlossene Menschen, man kommt immer einfach ins Gespräch“, so Fuchs. Einen Bezug zur Landwirtschaft haben viele Vereinsmitglieder nicht mehr.

Dröhnende Motoren

Mit dabei bei den Pflugtagen ist auch der vereinseigene Traktor, ein blauer Lanz Bulldog von 1940. Der 25-PS-starke Wagen wurde dem Verein von einem Mitglied vererbt und wird seitdem gehegt und gepflegt. Die Landmaschine sei bis zur Wende in der DDR im Einsatz gewesen, erklärt der Vorstand Fuchs. Anschließend wurde der Trekker zum Sammlerstück.

Für Besucher, die mit einem der Traktoren mitfahren wollten, gab es zahlreiche Gelegenheiten für eine kleine Ausfahrt rund um das Ausstellungsgelände. Besonders die kleinen Besucher hatten großen Spaß an diesem Angebot. Ein besonderes Erlebnis war es, einige der dröhnenden, hubraumstarken Einzylindermotoren des Herstellers Lanz zu hören und die Vibrationen zu spüren. Eine technische Besonderheit sind die Lanz-Halbdieselmotoren, die mit Benzin gestartet und dann mit Diesel weiterlaufen.