Oliver Leki vom Fußball-Bundesligisten SC Freiburg hat Kritik an Vereinen geäußert, die durch die Corona-Krise schnell in finanzielle Schieflage geraten sind. Er fordert ein Umdenken und Änderungen.

Freiburg - Finanzvorstand Oliver Leki vom SC Freiburg hat die finanzielle Situation einiger Fußball-Clubs in der Corona-Krise kritisiert. „Kein Unternehmen, man sieht das aktuell sogar bei DAX-Konzernen, kann dauerhafte Ausfälle von Einnahmen kompensieren. Trotzdem kann es nicht sein, dass einige Vereine der 1. und 2. Liga innerhalb weniger Wochen in existenzbedrohende Zahlungsnöte geraten“, sagte der 47-Jährige dem „Kicker“ (Donnerstag). „Das Thema Rücklagenbildung muss stärker in den Vordergrund rücken und möglicherweise auch in die Lizenzierungsordnung aufgenommen werden.“

 

Sorge um 50+1-Regel

Wegen der bedrohlichen Lage sorgt sich Leki, der im Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Präsidium sitzt, um den Fortbestand der 50+1-Regel. Die Regel besagt, dass ein Verein immer mindestens 50 Prozent plus eine Stimme halten muss und Geldgeber nie alleine über die Geschicke eines Clubs bestimmen können dürfen. Gegner der derzeit von der Liga angestrebten Geisterspiele sollten sich „darüber bewusst sein, dass ein Abbruch des Spielbetriebs und die damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen“ einige Clubs in die „Arme von Investoren treiben würden“, sagte er.

Bei einem Abbruch der Saison gingen der Bundesliga TV-Gelder in Millionenhöhe verloren. Für manche Mannschaften wäre das finanziell sehr schwer zu verkraften. Leki forderte in dem Zusammenhang, „diese Regel mit aller Konsequenz und eventuell nötigen Anpassungen so abzusichern, dass sie auch einer rechtlichen Überprüfung standhalten würde“.